Vorbericht des HBW-Pressedienstes

SCM will gegen die Gallier die Meisterschaft eintüten

Die Bundesligasaison 2021/22 ist auf der Zielgeraden. Noch drei Spieltage stehen auf dem Plan, ehe eine denkwürdige Saison, die von der Corona-Pandemie geprägt wurde, zu Ende geht. Drei Spieltage, an denen sich in zwei Auswärts- und einem Heimspiel das Schicksal der Gallier für die nächste Spielzeit entscheidet und die haben es noch in sich. Los geht es am Donnerstagabend beim Tabellenführer in Magdeburg. Spielbeginn in der GETEC-Arena ist um 19.05 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Martin Thöne und Marijo Zupanovic (Lilienthal / Berlin) aus dem DHB-Elitekader.

Fast möchte man die Gallier etwas bedauern angesichts der Aufgabe, die sie in Magdeburg vor der Brust haben. Kaum jemand, der etwas mit Handball am Hut hat, wird einen Pfifferling auf die Mannschaft von Trainer Jens Bürkle verwetten. Dafür sind die Magdeburger in dieser Saison einfach zu gut, zu stabil und zu überlegen. Vom ersten Spieltag an haben sie die Tabelle in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga angeführt und ihre Ambitionen auf die Meisterschaft Woche für Woche aufs Neue untermauert. Bereits frühzeitig waren sich die Experten von Handball-Deutschland sicher, dass in dieser Saison im Kampf um die Deutsche Meisterschaft kein Weg am SCM vorbeiführt und alle gehen sie davon aus, dass am Donnerstag nach dem Schlusspfiff die Bestätigung ihrer Prognose in der Tabelle abzulesen sein wird.

Mit sechs Punkten Vorsprung bei noch drei zu absolvierenden Spielen, ist die Meisterfeier der Magdeburger nur noch rein theoretisch gefährdet. Niemand glaubt ernsthaft daran, dass am Ende der Saison eine andere Mannschaft als der SCM die Meisterschale überreicht bekommt. Trotz allem schiebt der Meister in spe derzeit Frust. Genauer gesagt: Pokalfrust. Nach der deutlichen Niederlage im Finale um den DHB-Pokal gegen den THW Kiel, musste der SCM am vergangenen Sonntagabend eine weitere, ganz bittere Pokal-Niederlage im Endspiel der EHF European League hinnehmen.

„Vielleicht können wir unseren ganzen Umut mitnehmen und gegen Balingen unsere Frustration rauslassen“, äußerte sich SCM-Trainer Bennet Wiegert nach der Finalniederlage gegen Benfica Lissabon angesichts von fragwürdigen Entscheidungen zum Nachteil des SCM. „Es ist das erste Mal, dass ich nach einem Spiel über die Schiedsrichter rede, aber es gab viele fragwürdige Szenen. Es tut unheimlich weh, dass solche Fehler in einem so großen Finale passieren“, war auch der isländische Spielmacher Gisli Kristiansson nach dem Schlusspfiff völlig fassungslos.

Was war passiert? Nach dem vermeintlichen Siegtreffer des SCM durch Phillip Weber Sekunden vor dem Schlusspfiff nahm Benfica sofort eine Auszeit. Es gab aber Probleme mit der Uhr und so wurde von den Offiziellen entschieden, dass statt der einen Sekunde, die ursprünglich wohl angezeigt wurde, auf drei Sekunden verlängert wurde. Das reichte Lissabon, um den Ball noch einmal im Magdeburger Tor unterzubringen. Der Spieler stand dabei – nach Meinung der Magdeburger – aber eindeutig im Kreis. Es gab viele Diskussionen unter Hinzuziehung des Videobeweises. Es blieb aber bei der Entscheidung auf Tor, weil die beiden Unparteiischen scheinbar nur die Uhrzeit aber nicht den regelwidrigen Wurf überprüft hatten. „Nach dieser Entscheidung waren wir in der Verlängerung mental angeschlagen“, erklärte SCM-Trainer Wiegert nach dem Schlusspfiff die unglückliche Ein-Tore-Niederlage.

Die Gallier können es also drehen und wenden wie sie wollen: Sie werden am Donnerstagabend als Frustlöser herhalten müssen und dennoch müssen sie versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Selber stehen sie nämlich nur Millimeter vom Abgrund entfernt, der für sie 2. Liga heißt. Auf Platz 17 mit einem Punkt Rückstand und dem deutlich schlechteren Torverhältnis gegenüber GWD Minden, brauchen die Schwaben noch mindestens einen Sieg – immer vorausgesetzt, dass GWD selber nicht mehr punktet – aus den Spielen in Magdeburg, zu Hause gegen Berlin oder beim Saisonabschluss in Erlangen.

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