Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Gallier möchten den Tabellenzweiten ärgern
Deutlich mehr als 2000 Kilometer werden am 27. Dezember, wenn die Gallier vom letzten Auswärtsspiel des Jahres nach Balingen zurückkehren, zusätzlich auf dem Tacho des Balinger Mannschaftsbusses stehen. Während sich nämlich die meisten von uns auf ruhige, besinnliche und erholsame Weihnachtsfeiertage freuen, stehen die Aktiven der LQUI MOLY Handball-Bundesliga im Terminstress. Die Gallier trifft es dabei besonders hart. Am Donnerstag, also ein Tag vor Heiligabend, müssen sie in der Bundeshauptstadt auf die Platte und am 2. Weihnachtsfeiertag führt sie ihr Weg nach Ostwestfalen zu GWD Minden.
Nach dem sensationellen Punktgewinn am vergangenen Sonntagnachmittag gegen die SG Flensburg-Handewitt nehmen die Gallier die Kilometer aber deutlich gelassener und entspannter unter die Räder. Bereits am Mittwoch werden sie sich nach dem Abschlusstraining in der Balinger SparkassenArena auf den Weg Richtung Berlin machen. Spielbeginn in der Max-Schmeling-Halle in Berlin ist dann am Donnerstagabend, um 19.05 Uhr. Die Leitung der Partie haben die beiden Unparteiischen Thomas Kern und Thorsten Kuschel (Bellheim / Karlsruhe) aus dem DHB-Elitekader.
Rein tabellarisch hat dem HBW der Punktgewinn gegen die SG Flensburg-Handewitt nur insofern etwas gebracht, dass der Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen etwas geringer geworden ist. Allerdings hat er den Galliern auch geholfen, dass sie nicht als Tabellenletzter in die Bundeshauptstadt reisen müssen. Bei einer Niederlage hätten sie nämlich von GWD Minden die rote Laterne übernehmen müssen. Die Ostwestfalen haben in Sachsen gegen den SC DHfK Leipzig nämlich ähnlich überraschend gewonnen, wie die Schwaben gegen Flensburg den einen Punkt geholt haben.
Für die Psyche und das angekratzte Selbstvertrauen der Gallier war das Spiel gegen den deutschen Vizemeister aber ungemein wichtig. Es war nämlich kein Zufallsprodukt, dass am Ende das 23:23 zu Buche stand, sondern Jona Schoch und Co haben sich das Ergebnis gezielt und hart erarbeitet. Die Jungs von Chef-Trainer Jens Bürkle haben in der Abwehr (endlich) wieder alle HBW typischen Tugenden an den Tag gelegt, die man in den Spielen davor so schmerzlich vermisst hatte. Den Weltklasse Spielern von Flensburg wurde das Leben richtig schwer gemacht und schließlich blieb SG-Trainer Maik Machulla bei einem Vier-Tore-Rückstand nichts anderes mehr übrig, als gegen den Underdog mit dem siebten Feldspieler All in zu gehen. Ein Risiko, das der Erfolgstrainer im Normalfall nur ungern eingeht, wie er selbst in der Pressekonferenz erwähnte. Im Angriff spielten die Gallier fast fehlerfrei. Sie spielten ihren „Stifel“ und vermieden es dabei in die von Flensburg gestellten Fallen zu tappen.
Mit dem Wissen und der Überzeugung, dass sie auch mit den Top-Teams der Liga mithalten können, werden die Balinger die weite Reise nach Berlin antreten. Sie sind sich darüber im Klaren, dass sie beim Tabellenzweiten erneut nur krasser Außenseiter sind, aber, ähnlich wie Flensburg, werden auch die Bundeshauptstädter die Punkte nicht geschenkt bekommen – auch nicht als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.
Die Füchse liegen im Moment absolut in ihrem Plansoll. Sie hatten sich vorgenommen, ganz vorne in der Liga mitzumischen und das ist ihnen trotz einiger Klippen, die sie in jüngster Zeit zu umschiffen hatten, eindrucksvoll gelungen. Auf Grund von einigen Corona-Ausfällen stand der Hauptstadtclub zuletzt mit großen Lettern in den verschiedenen Gazetten. Nach dem das Spiel bei den Rhein-Neckar-Löwen unmittelbar vor Spielbeginn abgesagt werden musste, weil es im Füchsekader positive Corona Fälle gab, haben die Verantwortlichen auch die Verlegung des nächsten Spieles gegen den HSV beantragt. Sie klagten darüber, dass sie auf Grund zahlreicher Ausfälle keinen wettbewerbsfähigen Kader auf die Füße stellen können. Dieses Ansinnen wurde von der Handball-Bundesliga auf Grund von gültigen Regelungen abgelehnt. Die Berliner fühlten sich ungerecht behandelt und haben dies auch lautstark kundgetan.
Tatsächlich stand dann in dem Muss-Spiel gegen den HSV eine erste Sieben auf der Platte von deren Qualität einige andere Mannschaften nur träumen können. Zwischenzeitlich normalisiert sich die Lage in Berlin wieder und von den erkrankten Spielern wird bis zum Spiel am Donnerstagabend der ein oder andere zurückkommen.
Damit ist bei den Galliern kaum zu rechnen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird Chef-Coach Jens Bürkle mit dem gleichen Kader antreten, wie im Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt.