Sachsen drehen in der zweiten Halbzeit auf

HBW verliert unglücklich in Leipzig

In einer bis zum Ende spannenden Partie musste sich der HBW Balingen-Weilstetten beim zu Hause weiterhin ungeschlagenen SC DHfK Leipzig knapp mit 26:27 (14:10) geschlagen geben. Mitte der zweiten Halbzeit drehten die Hausherren das Spiel zu ihren Gunsten und brachten den Sieg letztlich über die Zeit.

HBW-Kapitän Martin Strobel war in Leipzig noch nicht wieder dabei. Der Spielmacher trainiert zwar schon wieder mit der Mannschaft, für das Spiel in Sachsen reichte es aber noch nicht. Ansonsten standen Trainer Jens Bürkle alle Gallier zur Verfügung. Bei den Gastgebern aus Leipzig stand Top-Torjäger Philipp Weber zwar im Kader, wurde nach seinem verletzungsbedingten Ausfall im letzten Spiel aber zunächst noch geschont.

Der HBW begann konzentriert und aggressiv in der Abwehr, tat sich im Angriff aber auch schwer. So gestaltete sich die Anfangsphase der Partie torarm und ausgeglichen – 3:3 nach 10 Minuten. Auch in der folgenden Spielzeit konnte sich keine der beiden Mannschaften einen Vorteil verschaffen. Balingen tat sich weiter schwer, vor allem Leipzigs Keeper Joel Birlehm konnte früh mit einigen Paraden glänzen. Doch jedes Mal, wenn die Hausherren die Chance hatten, auf zwei Tore davonzuziehen, leisteten sie sich individuelle Fehler. Diese Fehler häuften sich nun auf beiden Seiten, insgesamt 5 Angriffe in Folge wurden wegen technischen Fehlern oder Offensivfouls abgepfiffen. Nach knapp 20 Minuten reagierte Leipzigs Trainer André Haber und brachte beim Stand von 7:7 den bereits erwähnten Philipp Weber ins Spiel.

Doch auch die Hereinnahme von Weber brachte den Gastgebern nicht den erwünschten Erfolg. Nach einer Doppel-Parade von HBW-Goalie Vladimir Bozic und einer Auszeit von Coach Bürkle konnten die Gäste durch Oddur Grétarsson erstmals mit 7:9 und damit zwei Toren Vorsprung in Führung gehen.

Leipzig wirkte nun verunsichert, ließ auch in der Abwehr nun mehr zu und gab dem HBW dadurch spürbar mehr Selbstvertrauen. Nach einer Siebenmeter-Parade von Bozic und drei Toren in Folge von Jona Schoch konnten die Schwaben mit zwischenzeitlich vier Toren davonziehen. Diesen Vorsprung brachten die Gallier auch in die Pause – 10:14 zur Halbzeit für die Bürkle-Sieben.

Der zweite Durchgang nahm ohne großes Abtasten direkt an Fahrt auf, beide Angriffsreihen fanden nun schneller als noch im ersten Abschnitt eine Lücke in der Defensive des Gegners. Der Vorsprung des HBW blieb aber zunächst bestehen, auch weil Bozic im HBW-Kasten weiterhin gut aufgelegt war – 13:17 nach 35 Minuten.

In einem weiterhin hart umkämpften Spiel waren es in der Folge dann aber die Gastgeber, die sich mit einer etwas offensiveren Abwehrreihe besser zurechtfanden und binnen 5 Minuten verkürzen konnten. Nach 40 Minuten waren die Leipziger beim 17:18 wieder in Schlagdistanz. HBW-Coach Jens Bürkle reagierte und nahm die erste Auszeit der zweiten Hälfte.

Diese blieb allerdings wirkungslos. Das Angriffsspiel der Gäste blieb weiterhin zu durchschaubar, Leipzig konnte mit einem schnellen Tempogegenstoß den Pausenrückstand endgültig egalisieren und spätestens beim 19:18 waren es nun die Schwaben, die erste Anzeichen von Verunsicherung zeigten. Das Momentum kippte nun mit jeder Minute immer mehr in Richtung der Hausherren, die den Vorsprung jetzt kontinuierlich ausbauten. Zehn Minuten vor dem Ende lag der SC DHfK mit 24:21 vorne.

Was zu diesem Zeitpunkt des Spiels wohl niemand gedacht hätte war, dass der HBW kurz vor Schluss tatsächlich doch nochmal die Chance zum Ausgleich haben würde. Doch weil Leipzig trotz nun breiter Brust nicht konsequent genug spielt, schaffen die Gäste 1:30 Minuten vor Schluss den Anschlusstreffer. Das Team von Trainer André Haber blieb jedoch im entscheidenden Moment ruhig und spielte einen Monster-Angriff mit über einer Minute und 20 Sekunden trotz drohendem Zeitspiel und mit etwas Glück zu Ende. Der Angriff fand zwar nicht den Weg ins Tor, doch dem HBW blieb keine Zeit mehr für einen Gegenangriff. Die Schlusssirene ertönte mit der Parade von HBW-Torwart Mike Jensen und Leipzig fuhr einen knappen 27:26-Heimsieg ein.

"Wir spielen eine top erste Halbzeit, haben in der zweiten Halbzeit aber eine kleine Lücke, weil wir es im Angriff nicht sauber zu Ende spielen. Das ist das dritte Spiel in Folge, das jetzt so gelaufen ist. Wir müssen gucken, dass wir uns nochmal steigern, damit wir diese Spiele auch selbst in der Hand haben und für uns entscheiden können“, sagte ein enttäuschter HBW-Coach Jens Bürkle nach dem Spiel beim TV-Sender Sky am Mikrofon. Auch Jona Schoch, mit 9 Toren bester Schütze bei den Balingern, schlug in dieselbe Kerbe wie sein Trainer und sprach von „Kleinigkeiten, die das Spiel entschieden haben“.

Der HBW Balingen-Weilstetten bleibt nach diesem unglücklich verlorenen Spiel auf Rang 14 in der LIQUI MOLY HBL, während sich die Leipziger nach dem 5. Sieg im 5. Heimspiel in der Tabelle vorübergehend auf den vierten Platz vorschieben.

 

SC DHfK Leipzig: Jens Vortmann, Joel Birlehm (TW); Franz Semper 3, Patrick Wiesmach 4/1, Luca Witzke 3, Lucas Krzikalla 5/5, Lukas Binder 3, Maximilian Janke, Philipp Müller, Bastian Roscheck 1, Philipp Weber, Marko Mamic 2, Gregor Remke, Maciej Gebala 4, Alen Milosevic, Viggo Kristjansson 2

 

HBW Balingen-Weilstetten: Vladimir Bozic, Mike Jensen (TW); René Zobel, Marcel Niemeyer, Vladan Lipovina 5, Romas Kirveliavicius, Filip Taleski, Jannik Hausmann, Gregor Thomann, Tim Nothdurft, Benjamin Meschke 4, Oddur Grétarsson 5/2, Juan de la Peña, Jona Schoch 9, Lukas Saueressig 3, Moritz Strosack

 

Strafwürfe: LEI 6/8 – HBW 2/2

 

Zeitstrafen: LEI 3 – HBW 4

 

 

Nächstes Spiel: HBW Balingen-Weilstetten vs. Füchse Berlin am Sonntag, 20. Oktober 2019, 16:00 Uhr, in der Balinger SparkassenArena.

Bizerba Blickle Stumpp
Sparkasse DAK Bentley Edeka Südwest Marquardt Medizintechnik Elco LS Medcap Kempa