Spielbericht des HBW Pressedienstes

Stolperstein Melsungen: HBW verliert 26:30 gegen Tabellenletzten

Der HBW Balingen-Weilstetten hat von Beginn an Probleme im Spiel gegen die MT Melsungen. Im Angriff konnten in der Anfangszeit keine klaren Chancen erspielt werden. In der Abwehr hingegen handelten die „Gallier von der Alb“ nicht konsequent genug und fingen sich ein Tor nach dem anderen. Erst im fünften Angriff der Melsunger wurde der Ball erkämpft und ein Konter eingeleitet. Aber auch diesen vergab Frank Ettwein. So stand es nach sechs gespielten Minuten 4:1 für den Gegner – ein Vorsprung, der über das ganze Spiel hinweg nicht mehr aufzuholen war.

„Die Art und Weise wie meine Mannschaft heute aufgetreten ist, hat mich selber überrascht“ musste auch Michael Roth, Trainer der MT Melsungen zugeben. „Wir konnten immer wieder auf die taktischen Umstellungen gut reagieren.“ Nun gönnt er seinem Team einen Sonderurlaub von vier Tagen. HBW-Trainer Dr. Rolf Brack hingegen beklagte die Ausfälle von Felix Lobedank und Johan Boisedu im Rückraum. Beide fanden nicht zu ihrer Normalform und konnten keinen Treffer landen. „Bei den wenigen Angriffen sind 30 Gegentore enorm viel“, bilanzierte Brack. „Wir haben gut über den Kreis gespielt und die Siebenmeter verwandelt, doch mit keinem Abwehrsystem ein Mittel gefunden gegen die individuelle Klasse des Gegners zu verteidigen. Die Abwehreffektivität war unterirdisch.“

Roland Schlinger mit Normalform

Lediglich Roland Schlinger, mit sieben Treffern zweitbester Schütze neben Benjamin Herth (10/7) auf Seiten des HBW, zeigte seine Qualitäten aus dem Rückraum. Beim Verteidigen aber bekam man die MT nicht unter Kontrolle und die Torhüter Nikola Marinovic und Ivan Zoubkoff bekamen nur selten eine Hand an den Ball.

Mitte der ersten Halbzeit funktionierte immer häufig das Anspiel an den Kreis und Wolfgang Strobel war nur durch ein Foul zu bremsen. Die fälligen Siebenmeter verwandelte Herth allesamt sicher. Aber auch bei der Truppe von Michael Roth ging das Konzept im Angriff auf. Die Beweglichkeit der Rückraumspieler Grigoris Sanikis und Nenad Vuckovic stellte die Schwaben immer wieder vor Probleme. Im eins gegen eins zog man häufig den Kürzeren, sodass im Abwehrverbund einer fehlte und der Rechtsaußen der Melsunger, Savas Karipidis, freigespielt wurde. Karipidis verwandelte seine Chancen sicher und war für die MT erfolgreichster Schütze an diesem Abend.

Hoffnung nach der ersten Halbzeit

Zum Ende der ersten 30 Minuten konnte erstmals der Anschluss hergestellt werden. Zoubkoff parierte einen Angriff und Herth ist mit einem Schlagwurf auch aus dem Spiel heraus erfolgreich (11:12/27.). Nun erwachten auch die 2150 Fans aus dem Zollernalbkreis in der SparkassenArena und versuchten ihr Team zu tragen. Das bewegte Roth zu einem Team-Timeout. Die kurze Pause half das Balinger Spiel zu unterbrechen und Melsungen rettete einen Vorsprung von zwei Toren zum Halbzeitstand von 12:14 in die Kabine.

Zu Beginn der zweiten Spielzeit war es eine ausgeglichene Partie. Erst ab der 40. Minute wurde es hektischer und der HBW schien den Überblick zu verlieren. Die MT erzielte einfache Tore und bei dem Schwaben kam das Pech hinzu: Erst war es Schlinger mit einem Lattenschuss, danach Herth, der nur den Pfosten traf. So stand es nach 47 gespielten Minuten 18:25 – ein Rückstand, der für den HBW nicht mehr aufzuholen war.

Zwar versuchte Rolf Brack noch einmal alle Register zu ziehen, aber auch die komplett offensive Abwehr vier Minuten vor Schluss zeigte nur wenig Wirkung. Hinzu kam, dass Torwart Nikola Marinovic keinen guten Tag erwischte und die Angreifer Schlinger und Johan Boisedu gleich zwei Mal hintereinander am Pfosten des gegnerischen Tores scheiterten. Das führte zu dem Endergebnis von 26:30.

Kein leichtes Programm zum Jahresende

„Der Dezember wird sehr schwierig für uns“, prognostizierte Geschäftsführer Benjamin Chatton in der anschließenden Pressekonferenz. Der für dieses Jahr ein hartes Restprogramm sieht. „Ansonsten möchte ich mich noch bei den Zuschauern bedanken“, fügte er hinzu und war froh, dass alle bis zum Schluss anwesend waren und die Mannschaft verabschiedet hat.

Das Schlusslicht war also ein Stolperstein für den HBW und aussichtsreiche Zeiten für den Klassenerhalt müssen erst einmal verschoben werden. Nach einem Stolpern hat man aber immer wieder die Chance aufzustehen. Und das wollen die „Gallier von der Alb“ schon bei der nächsten Partie, spätestens im drauf folgenden Heimspiel gegen den TV Großwallstadt am 18. Dezember in der SparkassenArena auch zeigen.

Die   Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Nikola Marinovic, Ivan Zoubkoff (TW); Benjamin Herth (10/7), Roland Schlinger (7), Frank Ettwein (4), Wolfgang Strobel (1), Dennis Wilke (1), Vladimir Temelkov (1), Jens Bürkle (1), Sascha Ilitsch (1), Felix Lobedank, Johan Boisedu, Daniel Sauer, Vlatko Mitkov.

MT Melsungen: Kelentric, Lechte (TW); Karipidis (8/1), Vuckovic (7), Vasilakis (5), Sanikis (5), Allendorf (3), Klimovets (2), Schweikhardt, Schöngarth, Brouko, Tzimourtos, Danner, Mansson, Sania.

Zeitstrafen

HBW 4, MT Melsungen 6;

Strafwürfe

HBW 7/7, MT Melsungen 1/1;

Info

Der Spielbericht mit Videosequenzen und die Pressekonferenz nach dem Spiel mit Gästetrainer Michael Roth und den Verantwortlichen des HBW, Dr. Rolf Brack und Benjamin Chatton, sind auf www.h-bw.tv zu sehen.

Nächstes Spiel

Samstag, den 11. Dezember, 19.00 Uhr, SG Flensburg-Handewitt vs. HBW, Campushalle in Flensburg.

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