Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Sechs Tore Rückstand zur Halbzeitpause konnte der HBW nicht mehr aufholen

Gegen den TV Großwallstadt konnte der HBW Balingen-Weilstetten am Samstagabend den Negativtrend der letzten Wochen nicht stoppen. Mit 24:27 (10:16) unterlagen die Schwaben den Mainfranken und geraten damit immer weiter Richtung Abstiegszone. Die Entscheidung fiel in nur knapp fünf Minuten, als der HBW zum Ende des ersten Durchganges von 10:11 auf 10:16 in Rückstand geriet. Diese Bürde war für den zweiten Durchgang zu groß und der TV Großwallstadt verließ als verdienter Sieger die Balinger SparkassenArena.

Im Vorfeld alles versucht

Dabei hatten sich Trainer und Mannschaft für das richtungsweisende Spiel gegen den Altmeister so viel vorgenommen. Nichts hatten sie unversucht gelassen, um die zwei wichtigen Punkte zu erkämpfen. Eine ganze Trainingseinheit verwendet Strobel und Co. dazu, die letzten Spiele zu analysieren. Die gemeinsam erkannten Fehler wurden gezielt angegangen, um die Abwehr zur gewohnten Stärke zurück zu führen. Die Medizinische Abteilung zog alle Register, um die Rückraumspieler Felix Lobedank und Roland Schlinger für die Partie spielfähig zu bringen und obwohl für „Lobo“ bereits ein Operationstermin feststeht, stand er in der Anfangssieben. Kapitän Wolfgang Strobel verlängerte am Vortag des Spieles seinen Vertrag beim HBW vorzeitig um drei weitere Jahre und wollte damit ein zusätzliches Zeichen vor der wichtigen Partie setzen.

Nach gutem Beginn den Faden verloren

Der Auftakt in die Partie weckte auch Zuversicht, dass alle Maßnahmen zu greifen schienen. Nach der 1:0-Führung durch Frank Ettwein konnten die Unterfranken zwar zunächst mit 1:3 in Führung gehen, aber die Schwaben konterten und blieben dran. Nach einem technischen Fehler von Nationalspieler Steffen Weinhold fand Felix Lobedank mit seinem Anspiel Frank Ettwein und der Balinger Linksaußen tankte sich am Kreis durch und erzielte den Ausgleich zum 5:5. Jetzt kam auch Torhüter Nikola Marinovic besser ins Spiel. Zwei Paraden von ihm nutzen seine Mitspieler im Angriff und schon führten die Schwaben mit 7:5. Allerdings ließen die Hausherren in der Folge im Angriff die notwendige Präzision vermissen und scheiterten mehrfach an TVG-Torhüter Mathias Andersson. Damit war genau das passiert, was nicht hätte passieren dürfen. Der TVG-Keeper war im Spiel und wer den Schweden kennt, der weiß, dass er dann eine ganze Mannschaft zum Verzweifeln bringen kann.

Entscheidung fiel in sechs Minuten

Der HBW konnte trotz der Paraden von Andersson noch bis zum 9:8 in Führung bleiben. Noch stand die Balinger Abwehr und Marinovic war ein sicherer Rückhalt. Nach einem Fehlwurf von Schlinger und dem 9:10 durch Steffen Weinhold, passte bei den Schwaben aber überhaupt nichts mehr. Die Angreifer hatten einen riesen Respekt vor dem TVG-Keeper und scheiterten ein ums andere Mal mit besten Gelegenheiten am Schweden. Der TVG nutzte die sich bietenden Chancen, zumal die HBW-Spieler mit ihrem Glück haderten und die Rückwärtsbewegung zu wünschen übrig ließ. Als beim Stande von 10:16 die Seiten gewechselt wurden, war die Entscheidung eigentlich schon gefallen.

Strohfeuer zum 13:16 war zu wenig

So schnell gaben sich die Schwaben aber nicht auf. Trainer Dr. Rolf Brack hatte in der Kabine die richtigen Worte gefunden. Trotz einer Zeitstrafe gegen Frank Ettwein konnten sie in Unterzahl den TVG-Vorsprung eindampfen. 13:16 stand es, als beide Mannschaften wieder vollzählig waren. Beim 14:17 durch Benjamin Herth in der 38. Spielminute schöpften Mannschaft, Trainer und Fans nochmals Hoffnung, obwohl Vladimir Temelkov noch mit einem Strafwurf an Andersson gescheitert war. Wie sich im weiteren Verlauf allerdings zeigte, war dieser Strafwurf wahrscheinlich der endgültige Knackpunkt im Spiel. Der TVG kam wieder zurück, nutzte eine weitere Überzahl und vergrößerte seinen Vorsprung erneut auf fünf Treffer. Spätesten beim 17:25, zehn Minuten vor Spielende, war die Partie dann endgültig entschieden.

Die Trainer zum Spiel:

Dr. Rolf Brack, HBW: „Auch für uns war es ein eminent wichtiges Spiel nachdem wir das Heimspiel gegen Melsungen nicht gewinnen konnten. Großwallstadt hat uns mit ihrer Deckung zu oft vor unlösbare Probleme gestellt. Wichtig war tatsächlich der Siebenmeter beim 14:17 als wir nochmal auf drei Tore hätten rankommen können. Wir haben nur 23 Tore geworfen. Das zeigt, dass wir von der Angriffsleistung nicht in der Lage waren, die Quoten zu erzielen, die wir erzielen müssen, um so ein Spiel zu gewinnen. 22 Fehlwürfe sind zu viel. Die angeschlagenen Lobedank und Schlinger konnten nur zwei Tore erzielen und wir waren nicht in der Lage die beiden adäquat zu ersetzen. Die zweite Halbzeit war von der Fighting-Mentalität absolut ok. Die Torhüter-Leistung hat für den TVG gesprochen, das muss man dann auch einfach akzeptieren. Großer Vorteil für den TVG war auch die Abwehrleistung und die Konterqualität. Außerdem hat der TVG unser Kreisläuferspiel top verteidigt.“

Peter David, TVG: „Die Situation vor dem Spiel war sehr schwer für uns, nachdem wir zwei Monate kein Spiel mehr gewonnen hatten. Es war ein richtungsweisendes Spiel. Ich habe die Mannschaft vor drei Wochen übernommen und es gab Probleme, die Situation zu verarbeiten. Die Mannschaft hat super gespielt. Wir hatten uns vorgenommen schnell nach vorne zu spielen. Das ist das, was wir gut können, und das ist uns vor allem am Ende der ersten Halbzeit sehr gut gelungen. Der Anfang der zweiten Halbzeit war sehr schwierig. Wir wussten, dass Balingen hochmotiviert und mit viel Aggressivität aus der Kabine kommen wird. Trotzdem haben wir nicht so schnell ins Spiel gefunden. Der Knackpunkt war dann der gehaltene Siebenmeter von Mattias Andersson. Da hätte das Spiel nochmal kippen können. Wir haben uns dann wieder gut gefangen und das Spiel für uns entschieden. Am Ende habe ich noch die jungen Spieler gebracht, deswegen konnte Balingen noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben. Ich bin sehr happy, auch für die Jungs. Sie haben sich das verdient.“

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Paul Bar,  Nikola Marinovic(TW); Felix Lobedank 1, Benjamin Herth 9/1, Daniel Sauer 1, Dennis Wilke, Frank Ettwein 2, Roland Schlinger 1, Wolfgang Strobel 1, Vlatko Mitkov 2, Vladimir Temelkov 1, Jens Bürkle 1, Johan Boisedu 3, Sascha Ilitsch 1;
TV Großwallstadt: Mattias Andersson, Markus Rominger(TW); Michael Spatz 8/3, Steffen Weinhold 4, Jens Tiedtke, Joakim Larsson 3, Sverre Andre Jakobsson, Moritz Schäpsmeier 2, Andreas Kunz 4, Philipp Reuter 1, Oliver Köhrmann 3, Csaba Szücs 1, Felix Kossler 1, Marius Liebald;

Zeitstrafen:

HBW 4, TVG 2;

Strafwürfe:

HBW 3/1, TVG 3/3;

Nächstes Spiel:

HSV Hamburg – HBW Balingen-Weilstetten, Mittwoch, den 22. Dezember, 20.15 Uhr, o2 World Hamburg.

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