Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Niederlage in Lemgo aber Balinger Kämpferherz wieder gefunden

Beim TBV Lemgo musste der HBW Balingen+Weilstetten am Samstagabend die erwartete Niederlage hinnehmen. Mit 32:27 (17:14) hatten die Schwaben in der Lipperlandhalle das Nachsehen. Trotzdem konnten Trainer Dr. Rolf Brack und Manager Benjamin Chatton im Vergleich zu den Spielen davor bei der Mannschaft einen Schritt in die richtige Richtung beobachten. Die Spieler hatten die 22-Tore-Niederlage aus Kiel einigermaßen verdaut und konnten zumindest phasenweise an ihre alten Tugenden anknüpfen.

Es passiert sicher nicht alle Tage, dass man mit 22 Toren Unterschied verliert und nur 72 Stunden später schon wieder bei einer Top-Mannschaft anzutreten hat. Was das Spiel in Lemgo nicht einfacher machte, war die Tatsache, dass der TBV selber das erste Heimspiel der neuen Saison in den Sand gesetzt hatte (30:31 gegen den VfL Gummersbach) und deshalb die Mannschaft aus dem Zollernalbkreis hochmotiviert erwartete. Balingens Trainer Dr. Rolf Brack war also um seine Aufgabe nicht zu beneiden, denn eine weitere zweistellige Niederlage durfte sich sein Team unter keinen Umständen leisten. In der vergangenen Meisterschaftsrunde war vor allem das gute Torverhältnis ein Pfund mit dem die Schwaben bis zum Ende der Saison wuchern konnten. Deshalb war es für den Stuttgarter Sportprofessor in Diensten des HBW Balingen+Weilstetten wichtig, zwischen der katastrophalen Pleite in Kiel und der Partie in Lemgo die Psyche seiner Jungs wieder einigermaßen aufzurichten.

Fünf Schlinger-Tore bis zum 9:9 

Dies scheint Rolf Brack relativ gut gelungen zu sein, denn seine Jungs traten dem TBV Lemgo mit viel Selbstvertrauen entgegen. Mit einer ganz offensiven Abwehr versuchte der HBW den Angriff der Lipperländer zu stören. Die konnten zwar durch Rolf Hermann mit 1:0 in Führung gehen, aber Roland Schlinger stellte schnell unter Beweis, dass er sich im Balinger Rückraum mehr und mehr zurechtfindet. Nach einem vergebenen  Strafwurf der Hausherren, brachte der Österreicher die Schwaben mit zwei Treffern in Front. Insgesamt stellte Schlinger die Lemgoer Abwehr in der Anfangsphase immer wieder vor Probleme. Beim 9:9 in der 20. Spielminute wurde bereits der fünfte Treffer des Balinger Rückraumspielers registriert.

Kurz vor der Halbzeit den Faden verloren 

Bis zur 25. Spielminute bot der HBW den Hausherren vor 3400 Zuschauern einen offenen Schlagabtausch. Nach dem 12:11-Anschlusstreffer durch Frank Ettwein riss allerdings der HBW-Faden und Lemgo konnte sich mit drei Treffern in Folge auf 15:11 absetzen und mit 17:14 wurden schließlich die Seiten gewechselt. Mannschaftskapitän Wolfgang Strobel gelang zwar kurz nach Beginn des zweiten Durchganges das 17:15, aber danach war Sendepause bei den Schwaben. Jetzt erinnerte wieder alles an den zweiten Durchgang gegen Friesenheim und auch an das Spiel in Kiel. Jede sich bietende Gelegenheit wurde ausgelassen und die Lemgoer bedankten sich für ihre Freiheiten mit vier Treffern in Folge. Beim Stande von 21:15 in der 35. Spielminute war der Fisch scheinbar geputzt und die Ostwestfalen konnten sich Tor um Tor.

Kämpferherz in der Schlussphase wieder gefunden 

Im Gegensatz zu den letzten beiden Begegnungen zeigten Wolfgang Strobel und Co. allerdings, dass sie nicht alles vergessen haben, was in den letzten Jahren der Garant für den Klassenerhalt war. Bevor das Spiel in der Lipperlandhalle zu einem erneuten Debakel ausartete, nahmen die Schwaben ihr Kämpferherz wieder in ihre Hände und versuchten mit aller Macht die Niederlage in erträglichen Grenzen zu halten. Vier Treffer in Folge waren der Lohn für die ureigensten Balinger Tugenden und beim Stande von 30:26 keimte sogar wieder etwas Hoffnung auf.  Diese erstickte Manuel Liniger allerdings schnell wieder, als er mit einem Strafwurf die Balinger Aufholjagd beendete. Damit war die Partie in der 57. Spielminute zwar endgültig entschieden, aber die Schwaben hatten wenigstens eine weitere deklassierende Niederlage vermieden.

Trainer Dr. Rolf Brack zum Spiel 

„Wir sind heute mit einem 22-Tore-Niederlagen-Syndrom nach Lemgo gereist,  wir waren die letzten Tage ständig zusammen und haben viele Einzelgespräche geführt. Wir haben uns heute sicherlich verbessert gezeigt. Ganz schlecht war unser Gegenstoßverhalten. Aus 19 Gegenstößen haben wir sieben Tore gemacht. Das ist ein schlechter Wert und das kann man dann gegen Lemgo nicht kompensieren. Wir haben aber nach dem 21:29 den TBV noch einmal vor einige Probleme gestellt. In Kiel haben wir die Schlussphase mit 0:9 verloren, heute sind wir sogar noch einmal in Reichweite gekommen. Darauf müssen wir nun aufbauen, um dann in Zukunft auch im Abstiegskampf bestehen zu können.“

Die Mannschaften

TBV Lemgo: Martin Galia, Carsten Lichtlein(TW); Ferenc Ilyes 2, Avishay Smoler 5/1, Sebastian Preiß 7, Jens Bechtloff 2, Sergo Datukashvili 5, Holger Glandorf 6, Martin Strobel 1, Rolf Hermann 1, Manuel Liniger 3/1, Sebastian Schneider;

HBW Balingen+Weilstetten: Ivan Zoubkoff, Nikola Marinovic(TW); Felix Lobedank 4, Benjamin Herth 3/3, Daniel Sauer, Dennis Wilke 2, Frank Ettwein 2, Roland Schlinger 7, Wolfgang Strobel 2, Vlatko Mitkov 1, Vladimir Temelkov, Jens Bürkle 1, Johan Boisedu 3, Sascha Ilitsch 2;

Zeitstrafen:

TBV 3, HBW 2;

Strafwürfe:

TBV 4/2, HBW 3/3;

Nächstes Spiel:

2. DHB-Pokalrunde: HBW Balingen+Weilstetten – VfL Gummersbach, Dienstag, den 21. September, 20.15 Uhr, SparkassenArena.

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