Vorbericht des HBW-Pressedienstes

"Gallier von der Alb" mit breiter Brust nach Niedersachsen

Unmittelbar nach dem überragenden 27:20-Heimerfolg gegen den TV Großwallstadt, war HBW-Trainer Dr. Rolf Brack der Stolz und die Freude über den unerwartet deutlichen Erfolg regelrecht ins Gesicht geschrieben. Aber schon bei der anschließenden Pressekonferenz hat er die Lage für seine Mannschaft nüchtern analysiert und deutlich zum Ausdruck gebracht: „Siebzehn Punkte sind noch lange kein Grund die Füße hoch zu legen!“ Das war es auch, was er der Mannschaft in der Vorbereitung auf das anstehende Auswärtsspiel am Freitagabend versuchte klar zu machen. In der AWD-Hall treffen die „Gallier von der Alb“ um 19.45 Uhr auf die TSV Hannover-Burgdorf. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Matthias Brauer und Kay Holm.

Das erstaunlichste am vergangenen Samstagabend war die Tatsache, wie die Balinger Mannschaft mit dem Druck der auf ihr lastete umgegangen ist. Nach dem 18. Spieltag hatten die Schwaben sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz und für die meisten war die Saison bereits gelaufen. Nur einen Spieltag später waren es nur noch fünf Punkte und vor dem Spiel gegen Großwallstadt war klar: Bei einer Niederlage gegen den Altmeister stecken Strobel und Co. mit nur noch drei Punkten Vorsprung wieder mitten Abstiegskampf. Dieses Gespenst hat die Mannschaft eindrucksvoll verscheucht und im zweiten Spielabschnitt stand mit Torhüter Martin Ziemer ein Spieler im Mittelpunkt, auf den auch am Freitagabend alle Augen gerichtet sein werden. Gegen Großwallstadt blieb der „Balinger Hexer“ dreizehn Minuten ohne Gegentreffer und legte damit den Grundstein für einen deutlichen Erfolg gegen den ehemaligen deutschen Meister.

„Ich bin stolz bei Balingen-Weilstetten zu spielen und ich hoffe, dass ich jetzt jedem beweisen konnte, dass ich mir hier den Arsch aufreiße“, diktierte der Balinger Keeper in die Schreibblöcke der Journalisten. Die Geschichte, dass er dem HBW zunächst für zwei Jahre zusagte und diese Zusage dann aber aus familiären Gründen nur wenige Tage später wieder zurück zog, ist zwischenzeitlich abgehakt. Da er aber in der kommenden Saison bei Hannover-Burgdorf unter Vertrag stehen wird, rückt die Begegnung am Freitagabend in der AWD-Hall in ein besonderes Licht. Man kann davon ausgehen, dass Martin Ziemer an seiner künftigen Arbeitsstätte seinen zukünftigen Fans nachhaltig unter Beweis stellen will, dass die Niedersachsen den richtigen verpflichtet haben. Dass die TSV ausgerechnet in dieser Woche auch noch bekannt geben hat, dass der Vertrag mit dem serbisch/ungarischen Nationaltorhüter Nenad Puljezevic um weiteres Jahr verlängert wurde, verleiht der Partie einen zusätzlichen Reiz. So kann Ziemer seinem künftigen Torhüterkollegen gleich mal zeigen, wer in der nächsten Saison die Nummer 1 und wer die Nummer 2 sein wird.

Für den Gastgeber ist die Partie am Freitagabend ein Schlüsselspiel und der Druck für die Niedersachsen ist entsprechend groß. Nach der bitteren und alles andere als einkalkulierten Heimniederlage gegen den Bergischen HC trennen den Aufsteiger von 2009 nur noch zwei Zähler vom ersten Abstiegsrang. Eine weitere Heimniederlage gegen eine Mannschaft aus der hinteren Tabellenregion darf sich Hannover-Burgdorf nicht erlauben, zumal in den kommenden Wochen ein hammerhartes Programm die TSV wartet. Die Niedersachsen tanzen nämlich noch auf zwei Hochzeiten. Obwohl die Verantwortlichen das Viertelfinalspiel im DHB-Pokal gegen den THW Kiel vier Tage nach dem Spiel gegen die „Gallier von der Alb“ gerne in den Hintergrund schieben möchten, wird es sich aus den Köpfen der Spieler nicht völlig verdrängen lassen. Immerhin haben sie zum ersten Mal in ihrer sportlichen Karriere die Chance das Final Four in Hamburg zu erreichen. Man darf gespannt sein, ob Puljezevic und Co. der Spagat gelingen wird.

Die Schwaben können im Gegensatz zur TSV Hannover-Burgdorf nach ihrem Sieg gegen Großwallstadt völlig befreit Richtung Niedersachsen reisen. Dennoch versucht Trainer Dr. Rolf Brack die Spannung hoch zu halten und tritt gewaltig auf die Euphoriebremse: „Wir stehen vor den Wochen der Wahrheit mit den Spielen gegen Hannover-Burgdorf, Melsungen und Wetzlar. Erst, wenn wir vier Zähler aus diesen drei Begegnungen holen, können wir unseren Blick nach oben richten und haben wohl endgültig nichts mehr mit dem Abstieg zu tun.“

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