Vorbericht des HBW-Pressedienstes

HBW im Spiel gegen Lemgo Außenseiter - aber keinesfalls chancenlos

Der achte Spieltag ist aus Sicht des HBW Balingen-Weilstetten etwas ganz besonderes. Die „Gallier von der Alb“ haben zwar ein Heimspiel auf dem Spielplan stehen, aber die Balinger SparkassenArena wird am späten Sonntagnachmittag kein Bundesligaspiel erleben. Die Partie gegen den TBV Lemgo wird nämlich in der Porsche-Arena in Stuttgart ausgetragen. Von der Papierform her eine klare Sache für den ehemaligen deutschen Meister. Allerdings möchten sich die Schwaben ihre bisher gute Bilanz in der Landeshauptstadt nicht einfach verderben lassen. In den bisherigen Partien die der HBW in der Porsche-Arena ausgetragen hat, ist es nur dem THW Kiel zwei Mal gelungen, die Schwaben zu besiegen. Die anderen Begegnungen konnte die Mannschaft von Dr. Rolf Brack gewinnen, zumindest aber unentschieden gestalten. Spielbeginn in der Porsche-Arena in Stuttgart ist um 17.30 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Robert Schulze und Tobias Tönnies.

Hoffnung auf Einsatz von Wilke

Vor der mit Spannung erwarteten Partie plagen Balingens Trainer Dr. Rolf Brack allerdings größere Personalsorgen. Seit dem Spiel gegen die HSG Wetzlar ist ihm gleich die komplette rechte Angriffsseite ausgefallen. Erst verletzte sich Dennis Wilke als ihn sein ehemaliger Mannschaftskamerad Phillip Müller beim Tempogegenstoß regelrecht überrannte und zwei Sekunden vor Spielende bekam Kai Häfner die rote Karte, weil er die schnelle Mitte nach seinem Ausgleichstreffer verhinderte. Die Disqualifikation zog einen Bericht nach sich und der ist gleichbedeutend mit einer Matchstrafe. So bleibt dem Balinger Sportprofessor für das Spiel gegen den TBV Lemgo als einziger Rechtsaußen noch Nachwuchstalent Philipp Keinath übrig. Einen leisen Hoffnungsschimmer gibt es für den HBW-Coach allerdings was den Einsatz von Wilke anbelangt. Entgegen ersten Befürchtungen ist seine Verletzung nicht so schlimm. Erste „Gehversuche“ will Wilke am Donnerstagabend im Training machen und dann wird man sehen, ob es für Sonntag reicht.

Da zeitweise auch noch Fabian Gutbrod und Roland Schlinger auf Grund einer Grippeerkrankung verschiedene Trainingseinheiten auslassen mussten, passte es ganz gut, dass der Balinger Coach an Stelle der Trainingseinheiten am Dienstag eine teambildende Maßnahme auf dem Programm hatte. Im Hochseilgarten beim Waldheim in Albstadt-Ebingen „Ging es darum, ein klares Ziel zu haben und sich gemeinsam auf einen Weg zu einigen. Die Spieler mussten sich gegenseitig unterstützen“, erläuterte Rolf Brack die Hintergründe seiner Maßnahme und weiter: „Das alles sind Fähigkeiten, die auch am Sonntag gegen den TBV Lemgo zum Erfolg führen sollen.“

TBV neu aufgestellt

Auch der TBV Lemgo kommt nicht ohne Sorgen nach Stuttgart. Linkshänder Rolf Hermann wird mit seiner schweren Verletzung noch längere Zeit ausfallen und im letzten Spiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf musste der TBV auch auf die Zweitbesetzung im rechten Rückraum, Patrik Johansson, verzichten. Der 24-jährige Neuzugang aus Schweden hat sich eine Kapselverletzung an der Wurfhand zugezogen und man wird abwarten müssen, ob er gegen den HBW Balingen-Weilstetten bereits wieder auflaufen kann. Allerdings haben die Lipperländer die Ausfälle mit Florian Kehrmann überragend kompensiert. Der Ex-Nationalspieler ist zwar nicht der Shooter aus dem Rückraum, aber mit seinem Spielverständnis, seiner Erfahrung und seiner Schnelligkeit sorgte er für viel Furore und Verwirrung in der gegnerischen Abwehr.

Insgesamt ist der heutige TBV Lemgo mit dem vergangener Jahre nicht mehr zu vergleichen. Nach dem Rückzug großer Sponsoren muss die Geschäftsführung mit jedem Euro kalkulieren. Es wird im Gegensatz zu Früher auf die eigene Jugend gesetzt und auch bei den Neuverpflichtungen war Bescheidenheit angesagt. Vier hochkarätige Abgänge (Martin Galia, Sergo Datukasschwili, Holger Glandorf und Ferenc Ilyes) wurden durch kostengünstigere Neuzugänge ersetzt. Neben dem Schweden Patrik Johansson kamen aus Friesenheim Gunnar Dietrich. Aus Minden kam Torhüter Nils Dresrüsse und von den Kadetten Schaffhausen Mait Patrail. Er hat allerdings internationale Erfahrung und hat sein Können sowohl im Abwehrmittelblock als auch im linken Rückraum bereits unter Beweis gestellt.

Zweite Sieg im Blick

Auf Grund der knappen Finanzen ist der Ex-HBWler Martin Strobel zwischenzeitlich auch der einzige gelernte Spielmacher auf der Rückraummitte. Bei seinem neuen Trainer Dirk Beuchler bekommt Junioren-Europameister daher sehr viele Spielanteile und hat die Fäden des TBV-Spieles fest in der Hand. Beim HBW freut man sich natürlich auf das Wiedersehen mit Martin, aber hofft auch gleichzeitig, dass es ihm nicht gelingt, den ehemaligen deutschen Meister zum Sieg in der Porsche-Arena zu führen. Bisher ist es dem HBW erst einmal (im Aufstiegsjahr) gelungen, gegen Lemgo zu gewinnen und das will Trainer Dr. Rolf Brack am kommenden Sonntag unbedingt ändern. Er sieht seine Mannschaft zwar als Außenseiter aber keinesfalls chancenlos.

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