Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Nach Niederlage gegen Dormagen geht HBW schweren Zeit entgegen

Im Kampf gegen den Abstieg aus der TOYOTA Handball-Bundesliga musste der HBW Balingen+Weilstetten gegen den direkten Kontrahenten TSV Dormagen eine bittere Niederlage hinnehmen und verlor damit zwei ganz wichtige Punkte. Mit 28:30(12:17) hatten die Schwaben vor heimischem Publikum das Nachsehen und müssen jetzt mehr denn je um den Ligaverbleib bangen. Die Gäste aus Dormagen gingen von Anfang an in Führung und behaupteten diese bis zum Schlusspfiff. Die Rheinländer bewahrten in einer für sie kritischen Phase Mitte der zweiten Halbzeit die Nerven und verließen am Ende als verdienter Sieger das Parkett.

Von Anfang an einem Rückstand nachgelaufen

Schon die ersten Angriffe waren symptomatisch für den gesamten Spielverlauf. Der HBW mit Ballbesitz zum Spielbeginn fand in der gut verschiebenden Abwehr der Gäste kein Durchkommen und unter dem Druck des Zeitspiels scheiterte Felix Lobedank an dem in den ersten dreißig Minuten sehr gut aufgelegten Dormager Torhüter Jens Vortmann. Der Abpraller blieb beim TSV der in seinem ersten Angriff einen Strafwurf zugesprochen bekam. Den konnte HBW-Keeper Nikola Marinovic zwar abwehren, aber der Abpraller landete wieder beim Dormager Schützen, der im Nachwurf die TSV-Führung erzielte. Beim zweiten HBW-Angriff setzte sich zwar Rock Feliho mit einer tollen Finte schön durch, scheiterte aber völlig frei am Dormager Keeper. Im Gegenzug dann eklatante Löcher in der HBW-Abwehr. Mit einer einfachen Kreuzbewegung im Rückraum und Sperre/absetzen am Kreis und schon hatte Sebastian Linder mehr als zwei Meter Platz. Er bedankte sich für das großzügige Angebot mit dem 2:0 für Dormagen.

In sechzehn Minuten nur zwei Treffer

Trotz der Tatsache, dass die Hausherren fahrlässig mit ihren Hundertprozentigen umgingen und Marinovic im Balinger Tor keine Hand den Ball brachte, stand es in der 14. Spielminute ausgeglichen 10:10. Was sich die Hausherren aber danach bis zum Pausenpfiff erlaubten, hatte mit Erstliga-Handball und dem Anspruch das Abstiegsduell gegen Dormagen gewinnen zu wollen, nichts mehr zu tun. Selbst eine doppelte Überzahl konnte der HBW nicht nutzen, um den zwischenzeitlichen 14:10-Vorsprung der Gäste zu verkürzen. HBW-Trainer Dr. Rolf Brack versuchte alles. Er wechselte sein Personal auf der Platte nicht nur im Minuten- sondern im Sekundentakt, was aber nichts änderte und augenscheinlich nur Dormagen in die Karten spielte.

Endlich war Siegeswillen spürbar

Beim Halbzeitstand von 12:17 stellten sich viele Zuschauer die Frage, wie sich die Hausherren aus dem Schlamassel befreien wollen. Das zeigten ihnen die Balinger Spieler mit Beginn der zweiten Hälfte. In Überzahl konnte Dormagen zwar noch auf 12:18 erhöhen aber danach begannen Wolfgang Strobel und Co. sich auf ihrer ureigensten Qualität zu besinnen und knabberten den Dormager Vorsprung Tor um Tor ab. Jetzt passte die kämpferische Einstellung. Es war zu spüren dass jeder einzelne auf der Platte den Sieg wollte. Der Funke sprang auf die Zuschauer über und die „Hölle Süd“ wurde ihrem Ruf gerecht. Beim Stande von 21:22 und mit einem Mann mehr auf der Platte, war das Rennen um die zwei begehrten Zähler wieder völlig offen.

HBW verschenkt drei Big-Points und verliert zu Recht

Dennoch blieb Dormagen bemerkenswert ruhig. Trainer Kai Wandschneider nahm zum richtigen Zeitpunkt die Auszeit. Er hatte seinen Torhüter zuvor schon gewechselt und nach der Auszeit verhinderte Vitali Feshchanka den Ausgleich. HBW-Kapitän Strobel war völlig frei am Kreis und blieb mit seinem Wurf an der Fußspitze des TSV-Keepers hängen. Im Gegenzug – zwischenzeitlich in Unterzahl – erhöhte Dormagen wieder auf 21:23. Acht Minuten vor Spielende bekam der HBW nochmals die Chance in Überzahl das Spiel zu drehen. Benjamin Herth verkürzte per Strafwurf zum 24:25. Im Gegenzug kassierten die Balinger mit einem Mann mehr auf der Platte aber erneut einen Treffer und der Ex-Balinger Spyros Balomenos verhinderte in der Folge den erneuten Anschlusstreffer schneller Mitte. Er blieb einfach in der Balinger Hälfte liegen und simulierte eine Verletzung. Die Unparteiischen fielen darauf rein und unterbrachen den erfolgversprechenden Balinger Angriff für eine Behandlungspause. Nach dem 25:26 durch Jens Bürkle hatten die Schwaben nochmals die Chance zum Ausgleich aber dieses Mal scheiterte Benjamin Herth von Linksaußen am Dormager Keeper und damit war die Partie entschieden. Die Dormager gaben sich jetzt keine Blöße mehr, nutzten ihre Angriffe jeweils zu einem Treffer und verließen so zu Recht als Sieger das Parkett.

Während sich die Rheinländer also etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt verschaffen konnten, gehen die Schwaben nach dem verlorenen Vier-Punkte-Spiel schweren Zeiten entgegen.

Die Mannschaften

HBW Balingen+Weilstetten: Ivan Zoubkoff, Nikola Marinovic(TW); Felix Lobedank 5, Benjamin Herth 4/3, Daniel Sauer 1, Rock Feliho 2, Dennis Wilke 2, Frank Ettwein 2, Wolfgang Strobel 1, Alexander Oelze 5/3, Vladimir Temelkov, Jens Bürkle 2, Philipp Müller, Sascha Ilitsch 4:

TSV Dormagen: Jens Vortmann, Vitali Feshchanka(TW); Florian Wisotzki 5, Maximilian Holst, Tobias Plaz 3, Balomenos Spyros 3, Nils Meyer 4, Sebastian Linder 5, Maciej Dmytruszynski 1, Michael Wittig, Kentin Mahé, Kristian Nippes 3, Konstantin Chantziaras 3, Michiel Lochtenbergh 3/1;

Zeitstrafen: HBW 6, Dormagen 5;

Strafwürfe: HBW 7/6, Dormagen 2/1;

nächstes Spiel: Samstag, 13. März, 20.15 Uhr, Lanxess-Arena, VfL Gummersbach – HBW Balingen+Weilstetten.

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