Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Verletzte Leistungsträger waren nicht zu kompensieren

Beim Altmeister TV Großwallstadt gab es am vergangenen Freitagabend für den HBW Balingen-Weilstetten nichts zu erben. Sechs verletzte Leistungsträger waren beim wahrscheinlichen Absteiger nicht zu kompensieren. Am Ende stand eine 28:23(16:13)-Niederlage die den Schwaben letztendlich nicht weh tut und dem TV Großwallstadt die Minimalchance auf den sportlichen Klassenerhalt noch bewahrt.

In seinem Fazit nach Spielende war HBW-Trainer Dr. Rolf Brack in seinen Gefühlen hin und her gerissen. „Mit sechs Ausfällen sind wir einfach an unsere Grenzen gestoßen. Wenn so viele Stammkräfte fehlen, können wir eigentlich kein Spiel gewinnen“, zeigte Brack Verständnis für die bittere Auswärtsniederlage, haderte aber im gleichen Moment mit den viel zu vielen technischen Unzulänglichkeiten vor allem im Angriff: „Wir hatten eine Konterquote von 9:14 und 20 Fehlwürfe. Das war die erbärmlichste Quote der ganzen Saison.“

Von Anfang an lief es bei den „Gallier von der Alb“ nicht rund und man konnte sehr schnell feststellen, dass die Spieler auf dem Parkett kein eingespieltes Team waren. Abstimmungsfehler mit einfachen Ballverlusten luden die Großwallstädter immer wieder zu Tempogegenstößen ein. Auch in der Abwehr passte vieles nicht zusammen. Große Lücken luden die Hausherren geradezu zum Tore werfen ein und die HBW-Torhüter Nikolas Katsigiannis in der ersten Hälfte und Milos Putera im zweiten Durchgang waren nicht zu beneiden. Vor ihnen tauchten immer wieder gegnerische Angreifer völlig unbedrängt auf und ließen ihnen nur wenige Chancen sich auszuzeichnen.

Nach nur 16 Spielminuten stand es bereits 11:7 für die Hausherren. HBW-Trainer Rolf Brack versuchte zwar immer wieder mit Umstellungen in Angriff und Abwehr den TV Großwallstadt aus dem Rhythmus zu bringen. Die Mainfranken mussten sich allerdings nur wenig Gedanken darüber machen, wie sie auf die taktischen Spielchen des Balinger Übungsleiters am besten reagieren, denn ohne ihr Zutun kamen sie durch technische Fehler oder durch Fehlwürfe der Schwaben ganz schnell wieder in Ballbesitz. 

Dass es zum Pausenpfiff nur 16:13 für den Großwallstadt stand und die Partie nicht schon entschieden war, lag nur daran, dass der Altmeister nicht in der Lage war, die zahlreichen Balinger Geschenke anzunehmen. Auch dem TVG unterliefen immer wieder Ballverluste und so wurden die 2600 Zuschauer Zeuge eines regelrechten Fehlerfestivals. Daran änderte sich auf Balinger Seiten auch im zweiten Durchgang nur nichts. Ganz im Gegenteil – es wurde zu Beginn der zweiten dreißig Minuten sogar noch schlimmer und Großwallstadt konnte mit einem 6:2-Lauf bis zur 39. Spielminute auf 22:15 davon ziehen. Da hatte dann Rolf Brack genug gesehen und die folgende Auszeit war von Erfolg gekrönt – zumindest für kurze Zeit.

Brack hatte seiner Abwehr die 4/2-Variante verordnet und mit der kam der TV Großwallstadt überhaupt nicht klar. Die Schwaben erkämpften sich einen Ball nach dem anderen und profitierten zudem von einem ganz groß auftrumpfenden Jugendspieler. Jannik Hausmann erzielte zwischen der 39. und 46. Spielminute seine ersten drei Bundesligatreffer und mit den Toren von Kai Häfner und Benjamin Herth waren die „Gallier von Alb“ in der 46. Spielminute beim 22:20 plötzlich wieder im Spiel. In der Frankenstolz Arena wurde es merklich ruhiger und beim TV Großwallstadt begann das große Zittern. Eine äußerst fragwürdige Zeitstrafe gegen Daniel Wessig beendete allerdings den Lauf der Schwaben und die Hausherren bekamen wieder Oberwasser. In Überzahl erhöhte der Altmeister auf 24:21. Als die Schwaben auch vollzählig nicht mehr ihren Rhythmus fanden, konnte Großwallstadt seinen Vorsprung schließlich ausbauen und schlussendlich einen verdienten Heimsieg feiern. 

Stimmen zum Spiel

Dr. Rolf Brack (Trainer HBW Balingen-Weilstetten): „Wer das Spiel heute gesehen hat, fragt sich sicher, warum wir 25 Punkte haben und der TVG nur 13. Wir hatten schon vor dem Spiel fünf Ausfälle zu beklagen und Schlinger hat trotz dicker Wurfhand sein Bestes versucht. Im Kader waren zwei A-Jugendspieler, die nur zwei Einheiten mit uns trainieren konnten. In der ersten Hälfte haben weder Torwart noch Abwehr die Leistung abrufen können und in der zweiten Hälfte hatte sich das bis zum Stand von 22:15 extrem verschlechtert. Wir haben die Deckung umgestellt, aber danach kamen sieben technische Fehler. In der Endphase wurde Großwallstadt nochmal zittrig.“
Peter David (Trainer TV Großwallstadt): „Wir wollten und werden nicht aufgeben und weiter an uns glauben. Der Sieg heute war für uns wichtiger als für Balingen. Wir haben natürlich vorher schon gewusst, dass Balingen aufgrund der langen Verletztenliste nicht mit dem stärksten Kader anreisen wird. Wir sind glücklich über den doppelten Punktgewinn, der auch wichtig für die Moral war. Trotzdem haben wir den Gegner nochmal zurück ins Spiel gelassen und die unangenehme 4:2-Deckung hat uns auch Schwierigkeiten bereitet. Der HBW hat das aber zum Glück nicht nutzen können. Am Dienstag geht es in Göppingen weiter und wir greifen wieder an.“

Die Mannschaften:

TV Großwallstadt: Johannes Klimmer, Andreas Wolff (TW); Michael Spatz 6, Steffen Bühler, David Graubner 4, Maximilian Holst 2, Joakim Larsson 2, Sverre Andre Jakobsson, Steffen Kaufmann, Oliver Köhrmann, Runar Karason 6, Patrick Schmidt 1, Cornelius Maas, Chen Pomeranz 7;
HBW Balingen-Weilstetten: Milos Putera, Nikolas Katsigiannis (TW); Felix König 4, Christoph Foth 2, Benjamin Herth 6/2, Jannik Hausmann 3, Frank Ettwein 1, Roland Schlinger, Wolfgang Strobel, Daniel Wessig, Kai Häfner 6, Jan Remmlinger, Manuel Liniger 1  

Strafwürfe

TVG 0, HBW 3/2;

Zeitstrafen

TVG 2, HBW 5;

Nächstes Spiel

HBW Balingen-Weilstetten – MT Melsungen, Samstag, den 01. Juni, um 15 Uhr in der Balinger SparkassenArena

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