Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Gegen Kiel einen weiteren, phsychischen Tiefschlag vermeiden
Nach der Pleite gegen die HSG Wetzlar am vergangenen Samstag blieb den „Gallier von der Alb“ nicht viel Zeit, die Ursachen für die deklassierende 18:31(7:15)-Niederlage zu ergründen. Bereits am Mittwochabend muss die Mannschaft von Trainer Dr. Rolf Brack erneut auf die Platte und es wartet kein geringerer, als der deutsche Serienmeister und aktuelle Tabellenführer THW Kiel. Die Zebras selber sind in dieser Saison trotz ihrer Tabellenführung noch nicht so richtig in Tritt gekommen. Die Siege die sie eingefahren haben, waren noch nicht so überzeugend, wie man es gewohnt ist und zuletzt musste der Serienmeister beim stark ersatzgeschwächten SC Magdeburg zwei Punkte abliefern, die eigentlich auf der Habenseite einkalkuliert waren. Spielbeginn in der Kieler Sparkassen-Arena ist um 20:15 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Colin Hartmann (Magdeburg) und Stefan Schneider (Barleben).
Gerne hätte man den Schwaben etwas mehr Zeit gewünscht, den Frust vom letzten Heimspiel zu verarbeiten, aber der Terminkalender ließ es einfach nicht zu. Dennoch hat Trainer Dr. Rolf Brack ein „Spiel analytisches“ Wochenende eingelegt, um nach den Ursachen zu forschen. „Es wäre völlig falsch bei einer solchen Ursachenforschung nur das letzte Spiel heranzuziehen, sondern ich habe mir alle Spiele nochmals angeschaut und analysiert“, blickte der Balinger Coach auf ein Handball intensives Wochenende mit vielen statistischen Zahlen zurück. Das Ergebnis werde intern besprochen. „Ich habe klare Vorstellungen wie wir sowohl kurz- als auch mittelfristig bestimmte Dinge angehen sollten“, ließ Brack nur so viel wissen, dass die Zahlen eine deutliche Sprache sprechen.
Dass es bis zum Mittwochabend gegen Kiel nicht viel zu ändern gibt, darüber ist sich Rolf Brack durchaus im Klaren. „Die Kieler haben zwar bis auf das Auswärtsspiel in Magdeburg alles gewonnen, aber sie hatten vor allem zu Hause ein paar glückliche Punkte dabei“, ist Brack sicher, dass die Zebras gegen den HBW die Gelegenheit nutzen werden, das heimische Publikum endlich mit einer überzeugenden Leistung zu begeistern. In der Tat hat sich der THW Kiel in dieser Saison schon einige Male richtig schwer getan. Wäre dies in der Champions League oder gegen die Top-Mannschaften wie den HSV Handball gewesen, hätte man es nach den gravierenden Abgängen durchaus verstehen können. Immerhin mussten die Kieler so Hochkaräter wie Thierry Omeyer, Daniel Narcisse, Momir Ilic und Marcus Alm ziehen lassen. Allein diese vier Spieler sind jeder für sich in der Lage, auf Grund ihrer individuellen Klasse ein Spiel allein zu entscheiden. Diesen Qualitätsverlust zu kompensieren ist sicher nicht einfach, aber die Heimspiele in denen sich der amtierende Champions League-Gewinner zum Sieg quälen musste, war gegen den VfL Gummersbach (31:30), gegen Wetzlar (26:25) und gegen Melsungen (32:29). Alles Mannschaften, von denen man nicht unbedingt erwartet, dass sie für Kiel ein Stolperstein sein könnten.
„Für uns ist es wichtig, in Kiel trotz allem eine positive Reaktion hervor zu rufen und nicht nochmals einen psychischen Tiefschlag zu bekommen“, hofft Brack, dass seine Jungs wieder mit dem notwendigen Selbstvertrauen auf die Platte gehen. Er war diesbezüglich allerdings äußerst zuversichtlich, denn das Training am Montagabend sei äußerst konzentriert und bei jedem einzelnen Spieler im Bewusstsein gewesen, dass es viel gut zu machen gäbe. Wenn dies der Mannschaft gelänge, wäre auch Geschäftsführer Bernd Karrer hoch zu frieden. „Es erwartet kein Mensch, dass die Jungs in Kiel jetzt unbedingt gewinnen müssen. Wir erwarten aber, dass sie nach dem Schlusspfiff, egal wie das Ergebnis auch aussieht, die Platte hoch erhobenen Hauptes verlassen können, weil jeder an sein Schmerzgrenze und darüber hinaus gegangen ist“, hofft Karrer, dass er so etwas wie am vergangenen Samstag nicht noch einmal erleben muss. Der ehrenamtliche Geschäftsführer des HBW Balingen-Weilstetten konnte aus beruflichen Gründen nämlich nicht in der Halle sein und musste am Liveticker, per Facebook und SMS erleben, wie seine Mannschaft unter gegangen ist.