2. Runde im DHB-Pokal

"Gallier von der Alb" peilen Einzug in die nächste Runde an

In der 2. Runde des DHB-Pokals muss der HBW Balingen-Weilstetten am Mittwochabend beim TUSEM Essen antreten. Die beiden Kontrahenten trafen in der 1. Runde jeweils auf einen Drittligisten und haben sich relativ sicher qualifiziert. Die Margaretenhöher ließen dem VfL Potsdam mit 33:24 keine Chance und auch die „Gallier von der Alb“ setzten sich ungefährdet mit 33:25 beim TSB Heilbronn/Horkheim durch. Dem Regelwerk des Pokals entsprechend, muss die höherklassige Mannschaft beim niederklassigeren Verein antreten und da der TUSEM Essen seit dieser Saison wieder in der 2. Bundesliga spielt, müssen die Schwaben in den Ruhrpott reisen. Spielbeginn in der Sporthalle Margaretenhöhe ist am kommenden Mittwochabend, um 19.30 Uhr. Die Leitung der Partie haben die beiden Unparteiischen Pawel Fratczak und Paulo Ribeiro.

Der Turn- und Sportverein Essen-Margaretenhöhe prägte den deutschen Handball in den 80er und 90er maßgeblich mit. Dreimal Deutscher Meister, dreimal deutscher Pokalsieger, einmal Gewinner im Europapokal der Pokalsieger, Euro-City Cup Gewinner und zuletzt (2005) EHF-Pokalsieger stehen in der nationalen und internationalen Vita des Traditionsclubs. Dort liest man in der jüngeren Vergangenheit unter Erfolge aber auch über einen Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga und zwei Aufstiege in die Beletage des deutschen Handballs, nämlich in die 1. Handball-Bundesliga. Schuld daran, dass die Margarethenhöher Handballer einen Aufstieg aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga unter Erfolge notiert haben, ist eine Insolvenz ausgerechnet in dem Jahr, als Essen den EHF-Pokal gewonnen hatte.

Bereits zwei Jahre nach dieser Pleite feierte der TUSEM die Rückkehr in die 1. Liga um nur ein Jahr später erneut vor einem finanziellen Scherbenhaufen zu stehen. Danach dümpelte der Traditionsclub zunächst in der zweigleisigen und später in der eingleisigen zweiten Liga herum, bis die Verantwortlichen mit Maik Handschke einen ehemaligen TUSEM-Spieler als Cheftrainer verpflichteten. Mit ihm ging es für den Traditionsclub steil bergauf und zwar so steil, dass den Verantwortlichen zu Beginn der vergangenen Saison der Aufstieg in die erste Liga sogar zu früh kam. Aus den Pleiten hatte man aber gelernt und so wurde der Aufstieg zwar hingenommen, aber es wurden keine finanziellen Klimmzüge veranstaltet, um den Klassenerhalt mit aller Macht zu schaffen. Am Ende ging‘s dann fast zwangsläufig wieder zurück, aber das langfristige Ziel, sich in der 1. Liga fest zu etablieren, hat man in Essen nicht aus den Augen verloren.

Aktuell steht der TUSEM nach acht Spieltagen auf dem fünften Tabellenplatz und hat nur einen einzigen Zähler Rückstand auf die führende SG BBM Bietigheim. Den Sprung an die Tabellenspitze hat der Ligafavorit mit der zweiten Saisonniederlage am vergangenen Sonntag in Hildesheim verpasst. Auffallend sind bei den Margaretenhöher die bislang erzielten Tore. Mit 242 Treffern, das bedeutet durchschnittlich mehr als 30 (!) Treffer pro Spiel, hat Essen den treffsichersten Angriff der Liga. Maßgeblichen Anteil daran hat auf der linken Angriffsseite das Essener Eigengewächs Lasse Seidel, der mit insgesamt 59 Treffern auf Platz zwei der aktuellen Torschützenliste steht.

Für die „Gallier von der Alb“ ist das Pokalspiel in Essen alles andere als ein Selbstläufer. Sicher wird man ihnen auf Grund ihrer Erstligazugehörigkeit die Favoritenrolle in die Schuhe schieben, aber für Geschäftsführer Bernd Karrer ist Essen alles andere als ein Außenseiter. „Die haben in dieser Saison sämtliche Heimspiele gewonnen und können mit der lautstarken Unterstützung ihrer Fans rechnen“, warnt der Balinger Manager davor, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. Nur zu gut ist ihm das Rückspiel der vergangenen Saison noch im Gedächtnis, als die Schwaben gegen den Auf- und Absteiger mal überhaupt keine Chance hatten. „Die 30:28-Niederlage sieht zwar knapp aus, aber mit 18:12 zur Halbzeitpause war damals das Ding bereits weg“, erinnert sich Karrer überhaupt nicht gern zurück. Nach den Niederlagen gegen Wetzlar und Kiel sei es für die Jungs immens wichtig, in Essen das notwendige Selbstvertrauen für das Heimspiel gegen Gummersbach zu holen, hofft Karrer auf einen konzentrierten und dann auch erfolgreichen Auftritt der Schwaben.

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