Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Der TBV Lemgo fordert die Gallier im Montagsspiel
Nach der kurzen Länderspielpause geht es am Wochenende in der LIQUI MOLY-Handball-Bundesliga wieder weiter. Seit Donnerstag bis einschließlich Montag steht der 12. Spieltag auf dem Programm. Dabei müssen die Gallier zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte an einem ganz normalen Montagabend auf die Platte. Gegner ist kein geringerer als der Traditionsverein TBV Lemgo Lippe. Spielbeginn in der Balinger SparkassenArena ist um 19 Uhr. Die Leitung des „Montagspiels“ haben die beiden Unparteiischen Nils Blümel und Jörg Loppaschewski (Berlin) aus dem DHB-Elitekader.
Nach dem letzten Spiel der Gallier beim SC DHfK Leipzig musste HBW-Trainer Jens Bürkle das Training mit einem dezimierten Kader durchführen. Mit Mohamed El-Tayar, Filip Vistorop, Nikola Grahovac und Leo Prantner die mit den Nationalmannschaften ihres jeweiligen Landes unterwegs waren, musste er auf vier Spieler verzichten. „Damit fehlten uns für Angriff und Abwehr gleich vier wichtige Bausteine“, meinte der Balinger Chef-Coach und wollte daher die Zeit nutzen, um Spieler, die in den letzten Wochen nicht so oft auf der Platte standen, mehr zu fordern, um ihnen die notwendige Sicherheit für die anstehenden Aufgaben zu vermitteln.
Für Bürkle wäre es wichtig, dass seine Jungs an den kommenden Spieltagen bis zur Europameisterschaftspause an die Partie gegen den SC DHfK Leipzig anknüpfen. Da war er vor allem mit der zweiten Halbzeit mehr als zufrieden, aber unglücklich, dass es am Ende nicht doch noch gereicht hat, um etwas zählbares mit nach Hause zu nehmen. Vergeigt haben die Gallier das Spiel in Sachsen bereits in der ersten Hälfte. Nach einem richtigen Fehlerfestival lagen sie zur Halbzeitpause bereits mit 14:8 im Hintertreffen und es gab nur noch Wenige, die einen Pfifferling auf die Gallier verwettet hätten. Die legten in den zweiten dreißig Minuten den Hebel aber so was von um, dass die Sachsen mehr und mehr ins Schwimmen kamen. Beim 20:20, zehn Minuten vor dem Schlusspfiff hatten Felix Danner und Co den Halbzeitrückstand wettgemacht und nur vier Minuten später lagen die Gallier sogar mit einem Treffer in Front. Ein „Duseltor“ der Hausherren mit dem letztmöglichen Wurf bei angezeigtem Zeitspiel, ein überhasteter Abschluss im Angriff und ein technischer Fehler mit Ballverlust sorgten dann nicht nur dafür, dass Leipzig am Ende jubeln konnte, sondern auch dafür, dass der HBW-Coach in seiner Gefühlswelt hin- und hergerissen wurde. Auf der einen Seite stolz, wie sich seine Jungs zurückgekämpft haben und auf der anderen gefrustet, weil es für Punkte mal wieder nicht gereicht hat.
„Es war uns allen im Vorfeld bewusst, dass diese Liga in dieser Saison ganz, ganz extrem schwer wird“, erklärte der Sportwissenschaftler. Er sagte aber auch, dass in der Tabelle noch alles richtig eng beisammen sei und es absolut keinen Grund gäbe, in Panik zu verfallen. Allerdings ist sich der HBW-Coach auch darüber im Klaren, dass am Ende nur die Punkte zählen und die Gallier noch kräftig an ihrem Leistungsniveau arbeiten müssen. „Wir müssen uns unbedingt steigern, damit wir wieder in die Punkte kommen“, meinte Bürkle vor dem Spiel gegen den TBV Lemgo.
Auch bei den Ostwestfalen ist man mit dem Verlauf der bisherigen Saison alles andere als zufrieden. Noch vor dem letzten Spieltag hatte der Altmeister ganz engen Kontakt zu den Abstiegsplätzen. Dem TBV gelang allerdings noch vor der Länderspielpause der Befreiungsschlag, der den Galliern noch fehlt. Im Heimspiel gegen die ebenfalls im Tabellenkeller feststeckenden Stuttgarter, haben sich die Jungs von Chef-Trainer Florian Kehrmann mal so richtig den Frust aus der Seele geworfen. Mit 31:25 konnte sich der TBV am Ende nicht nur souverän durchsetzen, sondern auch viel Selbstvertrauen tanken und mit diesem kommen die Ostwestfalen am Montagabend in die Balinger SparkassenArena.