Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Gallier von der Alb erkämpfen sich gegen den Champions League-Gewinner einen hochverdienten Punkt

Hätte dem HBW Balingen-Weilstetten vor dem Spiel jemand gesagt, dass es am Ende des Abends gegen den aktuellen VELUX EHF Champions League-Gewinner Flensburg-Handewitt zu einen Punktgewinn reicht, hätte man ihn vermutlich mitleidig belächelt. Nach dem Schlusspfiff gab es allerdings nicht wenige unter den Zuschauern, denen der Teilerfolg sogar noch zu wenig war. Angesichts einer 19:15-Führung zehn Minute vor Spielende vielleicht sogar etwas verständlich, da Flensburg aber eine absolute Spitzenmannschaft ist, gegen die man einen solchen Vorsprung auch einmal einbüßen kann, sah man bei den Verantwortlichen des HBW rundum nur zufriedene Gesichter.

Insgeheim hatten sich die Schwaben gegen den an den letzten Spieltagen etwas schwächelnden Gegner schon etwas ausgerechnet, aber jeder wusste, dass das nur passieren kann, wenn alles optimal zusammen passt. Bei den Gallier von der Alb muss jeder über sich hinauswachsen und die Flensburger müssen durch die Bank einen schlechten Tag erwischen. Die Hoffnungen, dass so etwas passieren könnte, waren aber schon vor Beginn des Spieles auf ein Minimum gesunken. Mannschaftskapitän Wolfgang Strobel und Torhüter Nándor Fazekas mussten verletzungsbedingt passen. Damit fehlten dem HBW zwei ganz wichtige Stützen, vor allem in der Defensive. Hinzu kam, dass die Gäste aus Flensburg, alles andere als Schwächen zeigten. Der in den letzten Spielen nicht ganz so sichere Mattias Andersson im Tor der Nordlichter zeigte eine deutliche Leistungssteigerung und gegen die aggressive Abwehr der SG Flensburg-Handewitt taten sich die Schwaben vor allem im stehenden Angriff äußerst schwer.

Vom Anpfiff weg versuchte die SG Flensburg/Handewitt ihr schnelles Konterspiel auf die Platte zu bringen und die Hausherren mussten höllisch aufpassen, um nicht unter die Räder zu kommen. Aber auch sie hatten ihre Hausaufgaben gemacht und standen dem Favoriten in Nichts nach. Es lief bereits die 15. Spielminute, als beide Teams gerade mal vier Treffer erzielt hatten. Auch in den zweiten 15 Minuten blieben Treffer eher Mangelware, weil die Abwehrreihen auf beiden Seiten hervorragende Arbeit leisteten. Nach dem zunächst die Hausherren in Führung gelegen hatten, drehte die SG nach 25 Minuten den Spieß um. Nach einer Auszeit von HBW-Trainer Markus Gaugisch gingen die Gäste zunächst mit 8:7 in Führung und erhöhten kurze Zeit später, nach eigener Auszeit auf 9:7. Der Underdog ließ sich aber nicht abschütteln und bei 10:8 für Flensburg wurden die Seiten gewechselt.

Mit Beginn der zweiten Hälfte überrascht HBW-Trainer mit zwei Wechseln. Für den in den ersten dreißig Minuten stark haltenden Matej Ašanin brachte er Radivoje Ristanović und für den eher unglücklich agierenden Alexandros Vasilakis spielte Neuzugang Manuel Frietsch. Während der eine oder andere noch Gedanken daran verschwendete, ob vor allem der Torhüterwechsel sinnvoll gewesen ist, setzten sowohl „Raša“ Ristanovic als auch „Manu“ Frietsch nachhaltige Akzente. Während die Flensburger mit ihren Würfen am Balinger Keeper scheiterten, schweißte der HBW-Youngster einen Strahl nach dem anderen in den Maschen des Favoriten ein. Die Würfe von Frietsch hatte Weltklassetorhüter Mattias Andersson nicht auf dem Zettel.

Die Gallier von der Alb übernahmen mehr und mehr das Zepter und man konnte eine sich anbahnende Sensation förmlich riechen. Beim Stand von 17:15 für die Hausherren nahm SG-Trainer Ljubomir Vranjes in der 49. Minute eine Auszeit, die allerdings nichts einbrachte. Erneut Manuel Frietsch, der im zweiten Durchgang fünf Treffer erzielte, und Christoph Foth per Tempogegenstoß, erhöhten auf 19:15 für die Gallier von der Alb. Beim nächsten Ballgewinn nahm HBW-Trainer Markus Gaugisch dann eine Auszeit, um seine Jungs für die finalen Minuten nochmals neu einzustellen. Der Schuss ging allerdings nach hinten los. Seine Jungs kamen nicht mehr in die Gänge und der Favorit legte all sein Können und seine individuelle Stärke in die Waagschale. Der Vorsprung ging Tor um Tor verloren und zwei Minuten vor dem Schlusspfiff war die Partie wieder völlig ausgeglichen. Martin Strobel traf noch einmal zum 20:19, aber auch das reichte nicht bis zum Schlusspfiff. Lars Kaufmann glich für Flensburg nochmals aus und am Ende trennt man sich mit einem alles in allem gerechten 20:20-Unentschieden.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Matej Asanin, Nandor Fazekas(TW); Fabian Böhm, Felix König, Christoph Foth 1, Olivier Nyokas 5, Jannik Hausmann, Alexandros Vasilakis, Faruk Vražalić 2, Martin Strobel 4, Manuel Frietsch 5, Denni Djozic 3/3, Sascha Ilitsch , Niklas Ruß;
SG Flensburg/Handewitt: Mattias Andersson, Kevin Moeller(TW); Tobias Karlsson, Drasko Nenadic 1, Anders Eggert 4/4, Thomas Mogensen 1, Lasse Svan 3, Hampus Wanne 1, Lars Kaufmann 2, Anders Zachariassen 2, Jim Gottfridsson 1, Jakob Macke, Bogdan Radivojevic, Ahmed Elahmar 5;

Zeitstrafen

HBW 4, Flensburg 3;

Strafwürfe

HBW 4/3, Flensburg 4/4;

Nächstes Spiel

TSV GWD Minden – HBW Balingen-Weilstetten, Mittwoch, 8. April, 19 Uhr, Kampa-Halle in Minden.

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