Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Offensivfeuerwerk beim Heimauftakt

Spielmacher Jonatan Dayan war von der Dresdner Abwehr nie zu stoppen
Foto: ©Alexander Loock
In einer torreichen Partie hat sich der HBW Balingen-Weilstetten am Samstagabend in der MEY GENERALBAU ARENA die ersten zwei Punkte der noch jungen Saison erkämpft. Mit 42:36 (22:16) haben die Gallier ihr Heimspiel gegen den HC Elbflorenz gewonnen, dabei vor allem im Angriff überzeugt und die Fans begeistert.
Einem nervösen Start folgt 14:2-Lauf
Nach der Niederlage in Potsdam war man durchaus gespannt, wie sich die neu formierte Gallier-Truppe im ersten Heimspiel präsentieren würde, zumal sie vor einer Woche zwei völlig unterschiedliche Gesichter gezeigt hatte. In ihrem eigenen „Wohnzimmer“, der MEY GENERALBAU ARENA, wollten die Jungs in erster Linie an ihre guten ersten dreißig Minuten vom Auftaktspiel anknüpfen. Die Nervosität ließ aber Heinzelmann und Co. das Händchen wackeln. Neuzugang Mex Raguse brachte seine Mannschaft zwar mit 1:0 in Führung, doch in der Folge häuften sich die Fehler beim HBW. Die Gäste aus Dresden nahmen das Heft in die Hand und drückten dem Spiel ihren Stempel auf. Begünstigt durch eine frühe Zeitstrafe gegen die Hausherren legten sie auf 3:1 vor, und beim Stand von 5:2 hatten die Sachsen in der siebten Spielminute bereits drei Treffer Vorsprung.
Dresdner Hoffnung verpufft
Nach dem 4:5-Anschlusstreffer von Spielmacher Jonatan Dayan nur sechzig Sekunden später war aber plötzlich Stimmung in der Bude. Die Gallier feuerten sich gegenseitig an, was sich auf die ganze Halle übertrug. Die Fans machten mächtig Stimmung, und Till Wente konnte nach einer ganz starken Abwehraktion aus der zweiten Welle heraus den Ausgleich erzielen. Der folgende Angriff wurde eine Beute von Torhüter Benedek Nagy. Stefan Bauer, bei dem der Abpraller landete, schickte seinen Rechtsaußen Sascha Pfattheicher auf die Reise, der den Tempogegenstoß erfolgreich zur Balinger 6:5-Führung abschloss. Jetzt ging bei den Galliern so richtig die Post ab. Über das 10:6 (14. Min.) setzten sich die Hausherren auf 16:7 ab, und nach dem Treffer von Balingens Mannschaftskapitän Tobias Heinzelmann drückte HCE-Trainer André Haber bereits zum zweiten Mal den Auszeitbuzzer. „Lasst den Spielstand weg! Wir fangen das Spiel nochmals neu an“, versuchte er seine Jungs nach einem 14:2-Lauf der Gallier wieder ins Spiel zurückzuholen. Kurzfristig schien es so, als ob er die richtigen Worte gefunden hatte. Seine Spieler trafen zweimal in Folge, doch der 13-fache Torschütze Sascha Pfattheicher erstickte das kleine Strohfeuer auf der Dresdner Bank mit dem Treffer zum 17:9.
Holpriger Start in Halbzeit zwei
Mit 22:16 ging es schließlich in die Halbzeitpause. Die ersten Minuten der zweiten Hälfte erinnerten irgendwie an das zweite Gesicht, das die Gallier bereits in Potsdam gezeigt hatten. Nach nur drei Minuten stand es nur noch 22:18. Als Till Wente von den beiden Unparteiischen dann auch noch für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt wurde, schienen die Gäste Oberwasser zu bekommen. Mex Raguse traf allerdings in Unterzahl zum 25:20, und nach zwei ganz wichtigen Paraden von Torhüter Mateusz Kornecki war es Spielmacher Jonatan Dayan, der das Leder per Schlagwurf in die Maschen schweißte.
Dayan übernimmt die Regie
Nach dem Ausfall von Mats Grupe, der aufgrund einer Verletzung aus der ersten Hälfte in Durchgang zwei nicht mehr unterstützen konnte, riss Dayan das Spiel mehr und mehr an sich. Er drückte der Partie jetzt seinen Stempel auf, und gegen seine überraschenden wie präzisen Würfe war kein Kraut gewachsen. Wenn der israelische Nationalspieler zum Wurf ansetzte, war der Ball auch drin. Mit elf Versuchen traf er auch elfmal ins Schwarze. Damit hatte er vor allem im zweiten Durchgang maßgeblichen Anteil daran, dass die Dresdner nie entscheidend verkürzen konnten. Die Treffsicherheit im Balinger Angriff war aber auch zwingend notwendig, denn mit dem Rückzug klappte es nicht nach Wunsch. Nahezu jeder Balinger Treffer wurde von Elbflorenz postwendend mit einem Gegentor beantwortet.
Emotionen kochen hoch
Mit 37:33 ging es hinein in die Crunchtime, und dort wurde es etwas ruppiger. Ein Tempogegenstoß von Tobias Heinzelmann wurde von Dresdens Jonas Thümmler recht unsanft gestoppt. Beide gerieten anschließend verbal aneinander, und am Ende einer Schubserei und Rudelbildung schickten die Unparteiischen Georg Pöhle auf Balinger sowie Jonas Thümmler auf Dresdner Seite mit einer direkten roten Karte vorzeitig zum Duschen. Warum es Pöhle und nicht Heinzelmann erwischte, blieb bis zum Schlusspfiff ungeklärt. Den HBW-Fans in der MEY GENERALBAU ARENA war das letztlich egal, denn Mannschaftskapitän Heinzelmann machte mit dem Treffer zum 40:34 in der 59. Minute endgültig den Deckel auf die Partie.
Die Mannschaften
HBW Balingen-Weilstetten: Mateusz Kornecki, Benedek Nagy (TW); Tim Ruggiero-Matthes (4), Mex Raguse (4), Magnus Grupe (0), Bennet Strobel (0), Merlin Fuß (1), Tim Grüner (0), Till Wente (1), Elias Fügel (1), Tobias Heinzelmann (4), Sascha Pfattheicher (13), Yonatan Dayan (11), Csaba Leimeter (2), Georg Pöhle (1), Stefan Bauer (0).
HC Elbflorenz Dresden: Marino Mallwitz, Robin Cantegrel (TW); Louis Bensch (3), Lukas Wucherpfennig (3), Viktor Petersen Norberg (1), Julius Dierberg (4), Doruk Pehlivan (8), Anton Preußner (0), Ivar Stavast (1), Sebastian Greß (4), Timo Stoyke (0), Jannik Dutschke (1), Jonas Thümmler (3), Timo Löser (4), Oliver Seidler (4).