Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Bronzemedaille im Gepäck: Gallier wollen Schwung aus Köln mitnehmen

Das Thema Lidl Final4 ist abgehakt. Gegen den VfL Eintracht Hagen geht es für Elias Huber und Co im Ligaalltag um wichtige Punkte
Foto: © by Thomas Schips
Nach einem überragenden und erfolgreichen Wochenende beim Lidl Final4 in Köln geht es für die Gallier am kommenden Samstag in der Liga weiter. Um 18 Uhr werden sie in der MEY GENERALBAU ARENA von Eintracht Hagen gefordert. Die Partie gegen den Tabellenneunten steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Sophia Janz und Rosana Sug (Köln) aus dem Elite-Anschlusskader des Deutschen Handballbundes.
Final4-Sensation: HBW holt sich die Bronzemedaille
Was war das für ein Handballfest in Köln – und mittendrin der HBW! Die Gallier überzeugten beim Final4 nicht nur mit leidenschaftlichem Einsatz, sondern belohnten sich auch mit einem sensationellen Erfolg: Im kleinen Finale besiegte die Mannschaft von Trainer Matthias „Matti“ Flohr den favorisierten Erstligisten Rhein-Neckar Löwen mit 32:31 (19:15) und sicherte sich damit die Bronzemedaille.
Emotionaler Kraftakt gegen die Löwen
Vor der imposanten Kulisse von fast 20 000 Zuschauern in der LANXESS arena lagen die Gallier im Spiel um Platz drei zwischenzeitlich sogar mit sechs Toren in Führung (23:17/38.). In der Schlussviertelstunde entwickelte sich allerdings nochmals ein echter Krimi. Zwei Treffer in Folge von Routinier Patrick Groetzki brachten die Löwen beim 25:24 sogar in Führung (49.). Die Jungs von Chefcoach Matti Flohr blieben in der hitzigen Atmosphäre der LANXESS arena allerdings brutal cool und extrem ruhig. Kapitän Tobias Heinzelmann schaffte für die Gallier die erneute Führung (30:29/55.), ehe Jerome Müller 28 Sekunden vor dem Abpfiff mit dem 32:30 den Deckel auf die Partie schraubte – die Sensation war perfekt. Die LANXESS arena stand Kopf. Der Zweitligist aus Balingen hatte alles reingeworfen, verdiente sich den Erfolg mit Mut, Wille und Teamgeist – und durfte sich am Ende über die Bronzemedaille freuen.
Wert des Erfolgs kaum in Worte zu fassen
Für Cheftrainer Matti Flohr war das kleine Finale weit mehr als nur ein Trostpflaster: „Diese Bronzemedaille hat für uns einen unfassbaren Wert. Das war unser Finale – und wir haben es gewonnen“, so der Coach. „Wir waren in beiden Halbzeiten das bessere Team, haben wahnsinnig gekämpft. Die Löwen haben alles versucht, aber am Ende waren wir vielleicht ein bisschen abgezockter und auch ein kleines bisschen glücklicher.“
Rund 3000 mitgereiste Balinger Fans sorgten für Gänsehaut-Atmosphäre im „Handball-Tempel“ am Rhein. „Was wir an Unterstützung bekommen haben, war überragend“, schwärmte HBW-Sportgeschäftsführer Axel Kromer. „Das war ein Wochenende, das man nie vergisst – mit dem Auftritt unserer Jungs auf der Platte, dem Fanmarsch vom Dom zur Arena, dem Partyboot und dem Empfang auf dem Marktplatz in Balingen. Ein echtes Once-in-a-Lifetime-Erlebnis.“
Fokus auf Hagen – die Liga ruft
Nach dem Final4-Wochenende bekamen die Spieler erst einmal ein paar freie Tage. „Es ist wichtig, so einen Moment auch zu genießen“, erklärte Flohr. „Aber klar ist auch: Mitte der Woche gilt der Fokus wieder dem Liga-Alltag.“ Und der hat es in sich! Mit Eintracht Hagen kommt eine Mannschaft in die MEY GENERALBAU ARENA, die den Galliern bereits im Hinspiel ein 32:32 abgerungen hat – und die natürlich darauf spekuliert, dass den Jungs von Matti Flohr der Feiermarathon noch etwas in den Knochen steckt.
Die Eintracht spielt bislang eine ganz, ganz starke zweite Halbserie, erkämpfte sich am vergangenen Spieltag ein Unentschieden gegen die HSG Nordhorn-Lingen (28:28). Seit der WM-Pause hat das Team von Trainer Pavel Prokopec nur zwei von zehn Begegnungen verloren: in Coburg (26:30) und Minden (24:25). Dennoch steckt das Team von Prokopec mitten im Abstiegskampf. Als Neunter trennen die Hagener gerade einmal vier Punkte vom Vorletzten Nettelstedt-Lübbecke. Top-Torjäger Jan von Boenigk (142 Treffer) und Rückraumspieler Pouya Norouzi (127) sind dabei die gefährlichsten Akteure auf Seiten der Westfalen.