Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Gallier erkämpfen sich einen knappen Heimsieg vor dem Lidl Final4

Casab Leimeter wusste nach dem Schlusspfiff bei wem er sich zu bedanken hatte
Foto: © Thomas Schips
Große Erleichterung bei den Galliern nach dem Schlusspfiff am Samstagabend in der MEY GENERALBAU ARENA: Der HBW Balingen-Weilstetten musste im Duell mit dem TuS Ferndorf – wie erwartet – alles in die Waagschale werfen, um die Punkte in der heimischen Hölle Süd zu behalten. In einem abwehrbetonten Spiel war es schließlich ein überragender Mateusz Kornecki im Tor, der in der Schlussphase regelrecht die Bude vernagelte und so den verdienten 21:18 (9:8)-Heimsieg sicherte. Jetzt richtet sich der Blick voller Vorfreude auf das Lidl Final4 in Köln am kommenden Wochenende.
Große Erleichterung nach Abpfiff
In der abschließenden Pressekonferenz wollte HBW-Coach Matthias „Matti“ Flohr zum Spiel gegen den TuS Ferndorf gar nicht mehr viel sagen. Vor allem bei ihm klang die Erleichterung über den Heimsieg deutlich durch. Nach zwei, drei lobenden Sätzen an seine Mannschaft und Glückwünschen an den TuS Ferndorf für eine starke Auswärtsleistung konnte der HBW-Coach seine Freude über das Erreichen des Lidl Final4 nicht mehr verbergen: „Ich freue mich jetzt einfach und das ist meine große Erleichterung, dass es jetzt endlich soweit ist und dass wir jetzt endlich nur noch übers Lidl Final4 in Köln sprechen können. Ich freue mich riesig darauf“, erklärte Flohr. Dass es einigermaßen gelungen sei, den Fokus auf die Ligaspiele zu behalten, war für ihn keine Selbstverständlichkeit: „Das war eine Mammutaufgabe und ist uns nicht immer gelungen, aber ab jetzt ist einfach Feuer frei! Wir freuen uns riesig auf Köln. Das ist eine Sensation, was wir geschafft haben. Die Gallier stürmen Köln“, prophezeite der Final4-erfahrene Coach – und hatte zum Schluss als gebürtiger Rheinländer nur noch eine kleine Bitte an die Gallier-Fans: „Lasst den Dom stehen!“
Tatsächlich war es in den letzten Tagen und Wochen für alle Verantwortlichen rund um die Mannschaft eine Herausforderung, das Thema Lidl Final4 möglichst flachzuhalten, um die Spieler nicht abzulenken. Weil das nicht immer gelang und auch im Umfeld die Vorfreude spürbar zunahm, war allen vor dem Spiel gegen den TuS Ferndorf klar, wie schwierig diese Partie werden würde.
Ferndorf fordert dem HBW alles ab
Die Gäste aus dem Siegerland zeigten von Beginn an eine couragierte Vorstellung, und es entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel, das von starken Abwehrreihen geprägt war. Hinter der Balinger Defensive knüpfte HBW-Torhüter Mateusz Kornecki nahtlos an seine Leistung aus der zweiten Halbzeit des letzten Auswärtsspiels an. Nach seiner dritten Parade gelang den Galliern in der 12. Minute beim 5:3 die erste Zwei-Tore-Führung.
Doch Ferndorf blieb dran, ließ sich nicht abschütteln. Das Spiel der Hausherren wurde zunehmend zerfahrener, und obwohl Kornecki weitere Paraden zeigte, stand es in der 24. Minute wieder ausgeglichen – 6:6. Flohr nahm seine erste Auszeit. „So Jungs, jetzt drückt mal den Reset-Knopf und spielt wieder Handball. Wir müssen freier sein im Kopf, um die Situation zu erkennen“, versuchte er seine Mannschaft zu erreichen. Nach der Ansprache schickte er sie mit einem neuen Spielzug zurück aufs Feld. Zwar brachte Max Santos die Gallier wieder in Führung, doch bis zum Pausenpfiff blieb das Spiel von Fehlern geprägt.
Flohrs klare Worte in den Auszeiten zeigen Wirkung
Auch in den zweiten dreißig Minuten taten sich die Gallier schwer – mit dem Unterschied, dass Ferndorf jetzt noch entschlossener auftrat. Die Gäste verteidigten aggressiv, der HBW fand kaum noch Mittel. Nach einem 4:0-Lauf der Siegerländer war Flohr gezwungen, in der 39. Minute erneut eine Auszeit zu nehmen. „Jungs, lasst uns wieder den Fokus finden“, appellierte er ruhig an seine Spieler. Zudem wechselte er durch und schickte sein Team mit einem konkreten Spielzug zurück auf die Platte.
In der Folge waren es vor allem Daniel „Ingo“ Ingason und Elias Fügel, die Verantwortung übernahmen. Nach drei Treffern des Rechtsaußen Fügel und zwei weiteren von Ingason war in der 49. Minute beim 14:15 der Anschluss wiederhergestellt.
Fügel eiskalt – Kornecki überragend
Da die etatmäßigen Siebenmeterwerfer des HBW zuvor bereits vier Strafwürfe vergeben hatten, übernahm nun Fügel die Verantwortung – und verwandelte sicher zum 16:16-Ausgleich. Nur Sekunden später traf er erneut zur Führung. Nach dem 18:17 durch „Ingo“ Ingason erhöhte Tim Grüner in der 56. Minute auf 19:17. Spätestens jetzt hatte die Mannschaft von Matti Flohr ihren Fokus wiedergefunden.
Hinten „nagelte“ Mateusz Kornecki das Tor regelrecht zu, ließ bis zum Schlusspfiff nur noch einen Gegentreffer zu. Und vorne war es einmal mehr Rechtsaußen Elias Fügel, der mit dem 20:17 den Deckel auf die Partie machte.
Die Mannschaften
HBW Balingen-Weilstetten: Mateusz Kornecki, Benedek Nagy (TW); Tim Ruggiero-Matthes (1), Csaba Leimeter (1), Elias Huber (3), Daniel Ingason (3), Bennet Strobel, Max Santos (1), Tim Grüner (1), Robert Timmermeister (1), Danil Dyatlov, Elias Flügel (5), Tobias Heinzelmann (2), Sascha Pfattheicher (3)
TuS Ferndorf: Jonas Wilde 1, Can Adanir (TW); Josip Eres (4), Gabriel Da Rocha Viana (3), Julius Fanger (2), Hendrik Stock (2), Hampus Dahlgren, Mattis Michel, Daniel Hideg (1), Marvin Mundus (1), Marko Vignjevic, Janko Kevic (2), Fabian Hecker (1), Malte Nolting, Valentino Duvancic (1)