Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Gallier wahren Aufstiegschance mit knapper Punktlandung

In einem Spiel, das in der Schlussphase an Spannung kaum zu überbieten war, haben die Gallier mit einem 29:28 (12:15)-Erfolg gegen den TSV Bayer Dormagen ihre Minimalchance auf Platz zwei und damit auf den Wiederaufstieg gewahrt. Bis es so weit war, mussten sie jedoch ein hartes Stück Arbeit leisten. Die „Wiesel“ des TSV machten dem HBW Balingen-Weilstetten das Leben schwer und lagen über weite Strecken in Führung.

„Das war heute kein gutes Spiel von uns. Man hat deutlich gemerkt, wer alles gefehlt hat“, analysierte HBW-Coach Matthias „Matti“ Flohr in der abschließenden Pressekonferenz. Was seine Mannschaft im Angriff gezeigt habe, sei stellenweise sehr zäh gewesen, und auch in der Abwehr hätten sich die Spieler nicht immer an die Vorgaben gehalten.

Gäste dominieren erste Halbzeit

Wie schon im Hinspiel taten sich die Gallier vor 2008 Zuschauern von Beginn an schwer. Die Gäste aus dem Rheinland zeigten sofort, dass sie nicht in die MEY GENERALBAU ARENA gekommen waren, um Geschenke zu verteilen – ganz im Gegenteil. Auf das 1:0 durch Robert Timmermeister antworteten die „Wiesel“ mit einem 4:0-Lauf und bestraften jeden kleinen Fehler der Gastgeber konsequent. Zwar konnte der HBW in Überzahl verkürzen, doch Dormagen blieb zunächst in Front. Auch wenn TSV-Trainer Julian Bauer mit der Angriffsleistung seiner Mannschaft nicht ganz zufrieden war, lag sein Team in den ersten 15 Minuten durchgehend vorne.

Beim Stand von 7:8 in der 18. Minute nahm HBW-Coach Flohr eine Auszeit. Er forderte mehr Feuer und Überzeugung von seiner Mannschaft: „Das ist viel zu wenig!“ Mit der Vorgabe eines Spielzugs schickte er seine Jungs zurück auf die Platte – und prompt gelang Jerome Müller der Ausgleich. Im Gegenzug kassierte Tim Ruggiero-Matthes jedoch eine Zeitstrafe, und Dormagen legte wieder vor. Zweieinhalb Minuten vor der Pause drückte auch Gästetrainer Bauer den Auszeitbuzzer. Er brachte seinen jüngsten Spieler mit dem Hinweis: „Dich hat keiner auf dem Schirm – lass es spektakulär aussehen!“ Gesagt, getan: Der Youngster setzte zum Wackler gegen die Hand an, tanzte Daniel Ingason aus, der dann auch noch durch das Ziehen am Trikot zu Recht für zwei Minuten auf die Bank musste. Den fälligen Strafwurf verwandelten die Gäste souverän und gingen mit einer 15:12-Führung in die Kabine.

Sonderlob für den Jüngsten und das Balinger Publikum

Wer glaubte, dass die Gallier im zweiten Durchgang das Heft in die Hand nehmen würden, wurde eines Besseren belehrt. Dormagen blieb am Drücker. „Beim 21:17 war der TSV ganz klar auf der Siegerstraße“, räumte Flohr ein. Mit dem, was seine Mannschaft bis dahin gezeigt habe, hätte das Spiel auch in die andere Richtung kippen können. „Was mich trotzdem stolz macht, ist die Art und Weise, wie sich die Jungs noch einmal zusammengerissen haben.“ Besonders lobte er Bennet Strobel, der in der Abwehr wieder das notwendige Feuer entfachte. Und auch den Fans zollte Flohr Respekt: „Es ist nicht selbstverständlich, bei einem Rückstand von vier Toren so eine Unterstützung zu bekommen.“

Schlussphase mit starker Abwehr und kühlem Kopf

Mit dem „achten Mann“ im Rücken und einem erneut starken Benedek Nagy im Tor kämpften sich die Gallier zurück ins Spiel. Als Dormagens Vorsprung auf 22:20 geschrumpft war, nahm Julian Bauer seine zweite Auszeit. Mit ruhigen Worten und dem Hinweis, dass noch nichts entschieden sei, schickte er seine Spieler zurück aufs Feld. Doch der HBW blieb wachsam: Csaba Leimeiter verhinderte das Anspiel an den Kreis, Nagy schnappte sich den Ball und schickte Sascha Pfattheicher mit einem weiten Pass in den Gegenstoß – der Top-Torschütze ließ sich nicht bitten: Es stand nur noch 21:22 aus Sicht der Gallier.

Mehr als zehn Minuten waren noch zu spielen. Spätestens als Kapitän Tobias Heinzelmann mit seinem Treffer zum 24:24 erstmals seit der zweiten Spielminute wieder den Ausgleich herstellte, bebte die Halle. Drei Minuten vor dem Ende war es erneut der Kapitän, der die Gallier mit 27:26 in Führung brachte. Diese verteidigten sie mit allem, was sie hatten und spätestens nach dem verwandelten Strafwurf von Pfattheicher zum 29:27, eine Minute vor dem Schlusspfiff, war der Heimsieg perfekt.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Mateusz Kornecki, Benedek Nagy (TW); Tim Ruggiero-Matthes 2, Csaba Leimeter 4, Lars Bänsch, Daniel Ingason 1, Bennet Strobel 4, Max Santos, Tim Grüner 1, Robert Timmermeister 2, Jerome Müller 4, Danil Dyatlov, Elias Fügel 1, Mika Schüler, Tobias Heinzelmann 5, Sascha Pfattheicher 5/4;

TSV Bayer Dormagen: Louis Oberloser, Christian Ole Simonsen (TW) 1; Luca Krist 1, Joshua Reuland 3, Krischa Leis 1, Malte Adam, Kaj Kriescher, Moritz Köster, Felix Elias Boeckenholt 1, Finn Schroven 2, Peter Strosack 6/4, Jan-Christian Schmidt 6, Sören Steinhaus 5, Frederik Sondermann 2;

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