Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Auch Nordhorn-Lingen ging gegen die Gallier leer aus

Auch nach dem unbequemen Prüfstein Nordhorn-Lingen bleiben die Gallier in der 2. Handball-Bundesliga das Maß aller Dinge. Mit dem 29:24(18:11)-Erfolg gegen die Grafschafter haben die Balinger ihre Serie auf zehn Ligasiege in Folge ausgebaut und ihre weiße Weste erfolgreich verteidigt.

Vor allem die ersten dreißig Minuten von den Galliern waren eine absolute Augenweide und das sah auch HBW-Coach Jens Bürkle so. „Die erste Halbzeit war brutal gut! Tempospiel gut, Torhüterleistung gut, Abwehr gut – da gibt es einfach nichts zu meckern“, fand der Sportwissenschaftler keinen einzigen Kritikpunkt und so sahen es auch die 2004 Zuschauer in der Balinger „Hölle Süd“.

Die ersten guten Nachrichten gab es am Samstagabend bereits mit der Bekanntgabe des Balinger Kaders. Bis auf die Langzeitverletzten Lukas Saueressig und Uros Todorovic konnte der HBW-Coach aus dem Vollen schöpfen. Filip Vistorop, der dem Spiel schon frühzeitig seinen Stempel aufdrücken konnte, stand vom Anpfiff weg auf der Platte. Pech für Balingens Linkshänder Guilhermes Linhares de Souza, dass die beiden Unparteiischen nicht gesehen haben, dass sein erster Kracher von der Latte ganz deutlich hinter der Linie aufgeschlagen hat und von dort wieder ins Spielfeld zurückprallte. Nur wenig später stand es aber trotzdem 1:0 für die Hausherren. Nach einer Parade von Torhüter Simon Sejr wurde Moritz Strosack in der Luft beim Tempogegenstoß vom Spanier Jaime Fernandez angegangen und Oddur Gretarsson ließ sich die Chance vom Siebenmeterpunkt nicht nehmen.

Mit drei weiteren Treffern zur 4:0-Führung machten die Gallier ihren Start perfekt und Gäste-Trainer Daniel Kubes sah sich gezwungen, schon frühzeitig seine erste Auszeit zu nehmen. In der Folge packte die Gästeabwehr zwar immer wieder rustikal zu, kassierte dafür auch einige Zeitstrafen, aber der Angriff der Grafschafter blieb immer wieder an der starken HBW-Abwehr hängen oder scheiterte an HBW-Torhüter Simon Sejr. Es dauerte bis zur zehnten Minute, ehe die HSG den ersten Treffer markieren konnte. „Wir wollten heute viel und haben uns schon in der ersten Halbzeit selber geschlagen. Das macht Balingen nie“, brachte HSG-Trainer Daniel Kubes in der abschließenden Pressekonferenz in zwei Sätzen nahezu alles auf den Punkt, warum seine Mannschaft in der Balinger SparkassenArena bis zur Halbzeitpause mit 18:11 im Hintertreffen war.

Allerdings hakte es auch bei den Galliern zu Beginn der zweiten Hälfte und es dauerte bis zur 37. Spielminute, ehe sie ihren Treffer Nummer 19 markieren konnte. Die sieben torlosen Minuten fielen allerdings kaum ins Gewicht, denn die HSG traf in dieser Zeit auch nur ein einziges Mal zum 18:12. Bis Mitte der zweiten Hälfte schrumpfte die komfortable Balinger Halbzeit-Führung zwar bis auf vier Treffer zusammen, aber enger wurde es nie und dann hatte HBW-Coach Jens Bürkle auch noch ein richtig glückliches Händchen. In der 48. Spielminute wechselte er auf der Torhüterposition. Er holte Simon Sejr, der bis dahin wahrlich kein schlechtes Spiel gemacht hatte, auf die Bank und stellte Mario Ruminsky zwischen die Pfosten. Das Balinger Eigengewächs zeigte bis zum Schlusspfiff sechs grandiose Paraden und zog den HSG-Angreifern ein ums andere Mal den Zahn.

In der sogenannten Crunchtime waren die Gallier wieder absoluter Chef im Ring. Sie bauten ihren Vorsprung auf 27:21 aus und als Moritz Strosack in der 58. Spielminute von einer überragenden Parade von Mario Ruminsky profitierte und per Tempogegenstoß das 29:23 markierte, war am zehnten Spieltag der zehnte Sieg der Gallier in trockenen Tüchern.  

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr, Mario Ruminsky (TW); Filip Vistorop 7, Elias Huber, Daniel Ingason 1, Guilherme Linhares de Souza, Oddur Gretarsson 11/6, Felix Danner 1, Kristian Beciri, Tim Hildenbrand, Jona Schoch 3, Patrick Volz, Tobias Heinzelmann 2, Moritz Strosack 4;

HSG Nordhorn-Lingen: Bart Ravensbergen, Björn Buhrmester (TW); Samuel Lindberg 5, Tarek Marschall, Markus Stegefelt 1, Jaime Fernandez 5/3, Alexander Terwolbeck 1, Luca de Boer 1, Lasse Seidel, Nebojsa Simovic 1, Julian Possehl, Johannes Wasielewski 3, Georg Pöhle 4, Dominik Kalafut 3;

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