Vorbericht des HBW-Pressedienstes

Württemberg-Derby in Backnang wartet auf die Gallier

Am kommenden Sonntag steht in der 2. Handball-Bundesliga ein württembergisches Derby-Debüt an: In der Murrtal-Arena in Backnang treffen die Gallier auf den Aufsteiger HC Oppenweiler/Backnang. Spielbeginn ist um 17 Uhr. Die Leitung der Partie haben die beiden Unparteiischen Thomas Kern und Thorsten Kuschel (Bellheim / Kandel) aus dem DHB-Elitekader.

Englische Woche steckt noch in den Knochen 

Nach der englischen Woche mit den Spielen gegen Nordhorn-Lingen, bei den Eulen Ludwigshafen und dem Heimspiel gegen den TuS Ferndorf hatten die Gallier etwas Zeit zum Durchatmen, ehe es am kommenden Sonntag zum württembergischen Derby nach Backnang geht. Diese Zeit war zur Regeneration auch dringend notwendig, denn der Spiel- und Reisestress hat seinen Tribut gefordert. Neben Torhüter Benedek Nagy und den beiden Spielmachern Elias Huber und Magnus Grupe wird für das Sonntagsspiel nun auch noch Linkshänder Merlin Fuß ausfallen. Er musste nach einem Check mit unsanfter Landung auf dem Hallenboden im Heimspiel am vergangenen Sonntagnachmittag kurz vor der Halbzeitpause am rechten Arm behandelt werden, konnte in der zweiten Halbzeit zwar nochmals sporadisch aushelfen, wird aber nach gründlicher Untersuchung für das Spiel in Backnang definitiv nicht zur Verfügung stehen. Dafür wird Tim Ruggiero-Matthes sehr wahrscheinlich wieder mit an Bord sein, und auch Rückraumspieler sowie Abwehrstratege Georg Pöhle hat seine Blessuren aus dem Eulen-Spiel weitestgehend auskuriert. Anstelle von Fuß wird aller Wahrscheinlichkeit nach der niederländische Junioren-Nationalspieler Daan van Vliet aus dem Kader der Jung-Gallier zum ersten Mal im Bundesligakader stehen.

Drei Siege in Serie sorgen für Selbstvertrauen 

Während es vor dem Derby personell bei den Galliern nicht ganz so erfreulich aussieht, ist die sportliche Lage deutlich positiver. Nach der herben Niederlage in Coburg zeigten die Jungs von Trainer Matthias „Matti“ Flohr eine sehr erfreuliche Reaktion. Erst wurde Nordhorn-Lingen in der MEY GENERALBAU ARENA regelrecht überrollt, dann den Eulen in der „Ebert-Hölle“ das Feuer gelöscht, und am vergangenen Sonntag musste auch der TuS Ferndorf wieder mit leeren Händen die Rückreise aus der Balinger „Hölle Süd“ ins Siegerland antreten. Der dritte Sieg in Folge war alles andere als selbstverständlich. Zum einen war die Regenerationsphase zwischen dem Auswärtsspiel in Ludwigshafen und dem Anpfiff am Sonntagnachmittag relativ kurz, zum anderen hatte die Videoanalyse ergeben, dass man Ferndorf nicht am Tabellenplatz messen darf. Dementsprechend verlief auch das Spiel. Und wenn man nach dem Abpfiff HBW-Coach Flohr richtig zugehört hat, dann war er ziemlich froh, dass die Punkte in Balingen geblieben sind. „Man muss ganz deutlich sagen, dass Ferndorf die bisher stärkste Mannschaft war, gegen die wir in einem Heimspiel antreten mussten“, zollte Flohr dem TuS Ferndorf großen Respekt. Tatsächlich waren die Gäste beim 20:20 und 21:21 drauf und dran, das Spiel zu drehen. Dass ihnen das schlussendlich nicht gelungen ist, lag daran, dass die Gallier als Team die letzten Körner in die Waagschale geworfen und mit drei Treffern in Folge das Ruder wieder herumgerissen haben. Im Stile einer Spitzenmannschaft brachten sie das Spiel über die Runden und nahmen die Punkte mit. 

Als Tabellendritter reisen die Gallier am Sonntag also zum Württemberg-Derby nach Backnang. Dort werden sie vom Aufsteiger und derzeitigen Tabellenschlusslicht HC Oppenweiler/Backnang erwartet. Wie schon vor dem letzten Auswärtsspiel in Ludwigshafen weiß HBW-Coach Flohr nicht so recht, was auf ihn und seine Jungs zukommt. Auch die Backnanger haben nach unbefriedigenden 2:12 Punkten aus acht sieglosen Spielen die Reißleine gezogen und sich von Aufstiegstrainer Stefan Just getrennt. Kurz nach der Freistellung übernahm das Trainerduo Tobias Klisch und Volker Blumenschein die Verantwortung für die Mannschaft. „Die ersten Ansatzpunkte haben wir identifiziert“, meinte Volker Blumenschein und verwies vor allem auf statistische Fakten – konkret auf die hohen Gegentorzahlen. In diesem Bereich sieht der erfahrene Coach großen Handlungsbedarf. Zugleich hält er es gerade bei der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung für möglich, zeitnah Verbesserungen zu erzielen: „Da kommt es vorwiegend auf Willen, Einsatz und einen klaren Kopf an.“ Das Trainerduo will zudem die Breite des Kaders besser nutzen. All das sind Veränderungen im Spiel des Liganeulings, auf die sich die Gallier beim Auswärtsspiel am Sonntag einstellen müssen. Man darf also gespannt sein, wie sich das Schlusslicht gegen die Gallier aus der Affäre ziehen möchte.

Derby mit Spannung und lautstarker Unterstützung 

Beim Unterfangen „vierter Sieg in Folge“ werden die Jungs von Matti Flohr nicht alleine sein. Die Verantwortlichen des HBW haben die Gelegenheit genutzt und alle ehrenamtlichen Helfer eingeladen, das Württemberg-Derby vor Ort mitzuerleben – jene, die sonst bei den Heimspielen der Gallier im Einsatz sind. In der engen Murrtal-Arena dürfte es also auch auf den Rängen laut und stimmungsvoll werden.

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