Jung-Galliern gelingt Befreiungsschlag

Einen wichtigen Auswärtssieg feierte der HBW II beim Tabellenletzten. Bei der HG Oftersheim/Schwetzingen setzten sich die Schützlinge von Trainer Micha Thiemann letztlich verdient mit 28:32 (13:15) durch. Es war ein hartes Stück Arbeit: In einem intensiv geführten Spiel wurde um jeden Ball gekämpft, Spieler und Fans durchlebten ein ständiges Auf und Ab.

Die Anfangsphase verlief zäh. Zunächst bestimmte die heimische HG das Geschehen. Spielmacher Florian Burmeister setzte seine Nebenleute geschickt in Szene und nahm sich selbst immer wieder zurück. Mit langen Angriffen nahmen die Kurpfälzer den Jung-Galliern ihr eigentliches Markenzeichen – das Tempospiel. So führte das Schlusslicht nach 13 Minuten mit 9:5. Thiemann reagierte mit einer frühen Auszeit und justierte neu – mit Erfolg. Seine junge Mannschaft fand nun besser in die Partie, auch weil Keeper Magnus Bierfreund immer häufiger zur Stelle war. Nach dem 13:11 drehten die Jung-Gallier das Spiel mit einem 4:0-Lauf, den Felix Eisele zum 13:15 abschloss. Mit dieser Führung ging es in die Pause.

Nach dem Wiederanpfiff erwischten erneut die Gastgeber den besseren Start. Schnell war der Vorsprung egalisiert: Pascal Durak traf zum 16:16, Burmeister und Ferger legten zum 18:16 nach. Doch die zweite Halbzeit sollte zur Achterbahnfahrt werden. Die Jung-Gallier kämpften sich zurück und lagen nach einem Treffer von Kalle Gaugisch mit 20:24 vorne. War das schon die Vorentscheidung? Mitnichten! Binnen weniger Minuten glich Oftersheim wieder aus; Durak traf zum 25:25 – acht Minuten vor Schluss.

Time-out HBW – und Coach Thiemann fand offensichtlich die richtigen Worte. Im Tor lief Magnus Bierfreund nun heiß, und vorne fanden seine Mitspieler immer öfter die Lücken in der nachlassenden HG-Deckung. Ein Strafwurf von Sem Banzhaf sowie das 27:31 von Kapitän Lars Bänsch ebneten den Weg zum wichtigen Auswärtssieg. Bänsch war es auch, der mit dem letzten Treffer den 28:32-Endstand herstellte, bevor der Jubel gemeinsam mit den mitgereisten Fans keine Grenzen kannte.

Trainer Micha Thiemann zeigte sich stolz auf seine Mannschaft: „Es war eine Menge Druck auf dem Kessel. Die Jungs haben sich in der hitzigen Atmosphäre freigeschwommen. In der entscheidenden Phase hatten wir mit Magnus Bierfreund den nötigen Rückhalt. Wir hatten immer wieder Aktionen, in denen sich die Jungs reinwerfen – es macht mich richtig stolz, dass sie mit so viel Überzeugung die richtigen Dinge machen.“

Spielfilm: 3:3, 9:5, 12:9, 13:15 – 18:18, 19:23, 25:25, 28:32
HBW Balingen-Weilstetten II: Bierfreund, Hajdu; Nyesö (1), Gaugisch (3), Flad (4), Römer (1/1), Strobel, Eisele (7), Milosavljevic (2), Bänsch (6), Banzhaf (2/1), Locher (2), Mann (2), Selinka (1).