Spielbericht von Joachim Hausmann
Deutliche Niederlage der Jung-Gallier in Neuhausen

Zehn Tore von Dennis Fouß reichten nicht aus, um etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen
Foto: Kara
Noch am Samstag hatte Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II den Topfavoriten Leutershausen ganz alt aussehen lassen – nun folgte bei MadDogs des TSV Neuhausen die Rückkehr auf den Boden der Tatsachen, als die Jung-Gallier mit ihren eigenen Waffen geschlagen wurden: Tempospiel und schneller Rückzug. Am Ende stand ein überdeutliches 42:36 (21:19) für die Gastgeber. Und so war Trainer Micha Thiemann einigermaßen ernüchtert.
Dabei war der Beginn mehr als vielversprechend, schnell führten die Gäste mit 0:3, unter anderem durch das erste Tor des kurzfristig nachverpflichteten Rechtsaußen Felix Eisele. Doch die schöne Führung war ebenso schnell dahin, wie sie gekommen war. Drei technische Fehler in Folge ließen die Hausherren ausgleichen, der Trend des Spiels zeichnete sich bereits früh ab: Hektik statt geordnetes Tempospiel. Auch eine frühe Auszeit durch Coach Thiemann brachte keine Ruhe ins Spiel. Vielmehr konnten die Gastgeber ihre Routine ausspielen. Allen voran Kapitän Hannes Grundler, der mit elf Toren bester Werfer des Spiels war. Zudem brachte Keeper Josip Kvesic die HBW-Angreifer reihenweise zur Verzweiflung und ermöglichte seinen Vorderleuten schnelle und einfache Kontertore. Auch bei den Jung-Galliern stand ihr Torhüter Filip Baranašić im Focus. Ihm hatten es die Balinger zu verdanken, dass der Rückstand nicht schon zur Pause deutlicher war. Zudem versenkte Dennis Fuoss alle seine Siebenmeter souverän und avancierte mit insgesamt zehn Toren zum erfolgreichsten Balinger Schützen.
Nach der Pause setzte sich das Fehlerfestival der Jung-Gallier nahtlos fort, die Filder-Handballer konnten sich schnell absetzen, keine zehn Minuten dauerte es, da führte Neuhausen mit 28:21 – die Vorentscheidung war gefallen. Trainer Thiemann versuchte alles, ließ im Tor rotieren und brachte auch Lukas Pawelka als Mittelmann. Es brachte aber alles nichts. Neuhausen war im wie Rausch, die Jung-Gallier verunsichert und hektisch. Als es dann beim 42:32 nach einer üblen Packung aussah, rissen sich die Balinger noch einmal am Riemen und konnten mit einem abschließenden 4:0-Lauf die Niederlage noch einigermaßen in Grenzen halten.
Am Ende stand eine bitteres 42:36 für die MadDogs, das der HBW-Coach mit klaren Worten kommentierte: „Wir wussten, was auf uns zukommt, das Tempospiel und der starke Rückzug waren vorhersehbar. Aber es zu wissen, ist die eine Sache, die Umsetzung eine andere. Man sollte Tempo nicht mit Hektik verwechseln, am Ende waren wir einfach nicht gut genug.“
Spielfilm: 0:3, 12:8, 18:15, 21:19 – 28:21, 32:25, 39:30, 42:36.
HBW Balingen-Weilstetten II: Uttke, Baranasic; Eisele (2), Fuoß (10/7), Huber (5), Wagner, Pawelka (4), Dück (2), Hildenbrand (2), Locher (1), Wente (3), Mann (2), Oesterle (3), Schüler (2).