Gallier mit starker Leistung in Altensteig
Mit hoher Konzentration und Leistungsbereitschaft zum dritten Platz

Die neuformierte Mannschaft – verstärkt durch Talente aus dem Perspektivkader – hat beim S-Cup in Altensteig positiv überrascht und durfte zu Recht den dritten Platz bejubeln.
Foto: © Thomas Schips
Vier Wochen vor dem Saisonstart beim VfL Potsdam (29. August) haben die Gallier drei Vorbereitungsspiele beim traditionellen S-Cup in Altensteig absolviert. Mit einer überraschend starken Performance verteidigten sie ihren dritten Platz aus dem Vorjahr erfolgreich – obwohl die personellen Voraussetzungen alles andere als optimal waren.
„Das Turnier in Altensteig sehe ich in diesem Jahr nicht als ersten Gradmesser mit Blick auf die kommende Saison“, erklärte HBW-Geschäftsführer Axel Kromer im Vorfeld. Mit Elias Huber, Elias Fügel, Magnus Grupe, Mex Raguse und Yonathan Dayan standen bis dahin gleich fünf Spieler auf der Verletztenliste, und Youngster Bennet Strobel fehlte wegen seiner Teilnahme an der U19-Weltmeisterschaft in Ägypten. Keine leichte Aufgabe für Trainer Matthias „Matti“ Flohr, der daher ganz bewusst die Integration jener Spieler in den Vordergrund stellte, die nach ihren Verletzungen in Altensteig wieder ihre „ersten Gehversuche“ auf der Platte machen konnten.
Um die Belastung gezielt steuern zu können, standen bei allen drei Spielen mit David Selinka, Felix Eisele und Lars Bänsch gleich drei Akteure aus dem Balinger Perspektivkader auf dem Spielberichtsbogen – und um es vorwegzunehmen: Die drei erhielten nicht nur viele Spielanteile, sondern zeigten auch, dass der HBW für die kommende Saison in der Breite sehr gut aufgestellt ist und mögliche Ausfälle hervorragend kompensieren kann.
Auftaktsieg gegen Erlangen
Das Turnier begann am Freitagabend mit dem Duell gegen den Erstligisten HC Erlangen. Der ausgedünnte Balinger Kader sorgte gleich für die erste Überraschung: Mitte der ersten Halbzeit übernahmen die Gallier die Kontrolle und zeigten dem Favoriten seine Grenzen auf. Dank einer bärenstarken Abwehr und einem überragenden Benedek Nagy im Tor ging es mit einer 15:13-Führung in die Pause. Auch in Hälfte zwei überzeugte der Balinger Mix aus erster und zweiter Mannschaft – am Ende stand ein hochverdienter 29:20-Erfolg.
Schwabenderby auf Augenhöhe
Im Halbfinale am Samstag wartete mit Frisch Auf! Göppingen der nächste Erstligist – und Cup-Verteidiger. Der Altmeister hatte sein Auftaktspiel gegen die SG Köndringen-Teningen souverän gewonnen und trat im Schwabenderby entsprechend selbstbewusst auf. Die Gallier fanden zunächst schwer ins Spiel, lagen schnell 0:3 zurück, arbeiteten sich aber bis zum 8:8 nach zwanzig Minuten wieder heran. Auch in der zweiten Halbzeit blieb die Partie offen – besonders die Nachwuchsspieler aus der zweiten Mannschaft trugen dazu bei, dass beim 17:17 noch alles möglich war. In der Schlussphase machten jedoch einige Konzentrationsfehler und vergebene Chancen den Unterschied. Göppingen zog auf 22:17 davon und gewann letztlich knapp mit 24:22.
Platz 3 gegen dänischen Erstligisten
Im kleinen Finale am Sonntag ging es gegen Mors-Thy Håndbold, Vierter der dänischen Håndboldligaen und bekannt für seine starke Jugendarbeit sowie sein hohes Tempospiel. Die Dänen hatten ihr Halbfinale gegen den TVB Stuttgart durch einen Treffer in letzter Sekunde verloren – und wollten nun unbedingt das Turnier mit dem 3. Platz beenden.
Die Gallier kamen aber deutlich besser ins Spiel. Bis zum 5:5 nach zehn Minuten war vom typisch dänischen D-Zug-Handball noch nicht viel zu sehen. Danach zog Mors-Thy zwar kurz auf 9:7 davon, doch die Balinger blieben konzentriert. Kapitän Tobias Heinzelmann und Rückraumspieler Till Wente drehten das Spiel – zur Pause stand es 20:17 für den HBW. Auch im zweiten Durchgang ließen die Gallier nichts mehr anbrennen. Sie gingen das Tempo der Dänen mit – und spätestens beim 37:30 in der 57. Minute war der verdiente 39:34-Erfolg und damit Platz 3 perfekt.
Zufriedene Stimmen und ein positives Fazit
Nach 2023 und 2024 belegten die Gallier damit auch 2025 den dritten Platz beim S-Cup in Altensteig – ein höchst erfreuliches Abschneiden unter schwierigen Vorzeichen.
„Besonders erfreulich war für mich die Leistung beider Torhüter und dass wir die Belastung auf viele Schultern verteilen konnten“, erklärte Geschäftsführer Axel Kromer. „Man hat gesehen, dass die Mannschaft in der Breite sehr gut aufgestellt ist, um mögliche Ausfälle während der Saison zu kompensieren.“
Auch Cheftrainer Flohr zeigte sich sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Wir haben mit Mex Raguse wieder einen Spieler zurück auf die Platte bekommen. Auch Till Wente konnten wir über das gesamte Turnier hinweg mehr und mehr in die Mannschaft integrieren, was sehr erfreulich war“, so Flohr. Besonders froh war er darüber, dass trotz der hohen Belastung kein weiterer Spieler verletzt wurde. „Dass es die Mannschaft mit hoher Konzentration und großer Leistungsbereitschaft geschafft hat, gegen den HC Erlangen und Mors-Thy Håndbold zu gewinnen, macht mich besonders stolz“, betonte der HBW-Coach. „Das hat mir wirklich sehr viel Freude gemacht! Jetzt wird regeneriert, und dann geht es weiter.“ Der Auftritt in Altensteig habe nicht nur Hoffnung gemacht, sondern die Mannschaft auch spürbar weiter zusammenwachsen lassen.