Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Gallier gewinnen Handball-Krimi gegen Nordhorn

Der HBW Balingen-Weilstetten bleibt auswärts weiter ungeschlagen. In einem an Spannung kaum zu überbietenden Handball-Krimi haben die Gallier am Samstagabend zwei glückliche, aber hochverdiente Punkte in der EmslandArena gegen die HSG Nordhorn-Lingen erkämpft. Zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff machte Regisseur Filip Vistorop mit einer genauso tollen, wie nervenstarken Einzelaktion den Deckel auf das Match.

Jeder wusste im Vorfeld, was auf die Balinger in der EmslandArena zukommt und alle Vorahnungen, Befürchtungen bzw. Versprechen von Seiten der Gastgeber sind eingetroffen. Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein Spiel, in dem um jeden Zentimeter Boden gekämpft und geackert wurde. Bereits in der zweiten Spielminute gab es die erste von insgesamt sechs Zeitstrafen (inklusiv einer roten Karte) für die HSG Nordhorn-Lingen von den beiden Unparteiischen Martin Thöne und Marijo Zupanovic, die kein leichtes Spiel zu pfeifen hatten. Den Strafwurf für das geahndete Foul verwandelte Oddur Gretarsson gewohnt souverän zur 1:0-Führung für den Tabelleführer. Es blieb bis in die 10. Spielminute bei der Ein-Tore-Führung der Gallier. Die Hausherren nutzten dann ebenfalls eine Zeitstrafe, um das Ergebnis zu ihren Gunsten zu drehen.

Trotz einer weiteren Unterzahl blieben die Gastgeber in Front. Sie konnten ihre Führung sogar bis auf drei Treffer (10:7, 17. Min.) ausbauen. Der Tabellenführer hatte sichtlich Probleme im Angriff mit der harten und zupackenden Abwehr der HSG. Auch die Defensive stand bei weitem nicht so gut, wie man die Balinger Abwehr eigentlich kennt. Der Drei-Tore-Vorsprung der Hausherren hielt bis kurz vor der Halbzeitpause. Trotz der hektischen Attacken der Nordhorner, die ihrem Publikum eindrucksvoll ein anderes Gesicht präsentierten als noch vor einer Woche, blieben die Gallier ausgesprochen ruhig in ihren Aktionen. Völlig unaufgeregt verkürzten sie bis auf 16:14 in der 30. Spielminute und dem wieder genesenen Spielmacher Filip Vistorop war es vorbehalten, den 16:15-Halbzeitstand mit einem direkt verwandelten Freiwurf herzustellen.

Auch in der zweiten Halbzeit blieb ein Spiel auf des Messers Schneide. In der 36. Spielminute wechselte das Momentum wieder Richtung Balingen. Nach einer Parade von Torhüter Mario Ruminsky und einem Lattenkracher vom Ex-Balinger Markus Stegefelt, war es im Gegenzug Oddur Gretarsson, der per Strafwurf zur 18:19-Führung für Balingen traf. Bis in die Crunchtime, die an Spannung und Ereignissen kaum noch zu toppen war, verteidigten die Gallier ihre Führung.

Nach dem 29:30 von Moritz Strosack, in der 57. Minute, musste Jona Schoch für zwei Minuten auf die Bank. Der gleichzeitig für das Foul verhängte Strafwurf wurde von HBW-Torhüter Simon Sejr aber abgewehrt. Im nächsten Angriff bekam dann auch noch Jens Schöngarth eine Zeitstrafe aufgebrummt, weil er nach einem Pfiff der beiden Unparteiischen den Ball nicht sofort liegen ließ. Die Gallier damit in doppelter Unterzahl und das in der vorletzten Spielminute. Die EmslandArena war am Überkochen, zumal die beiden Unparteiischen im Gegenzug erneut auf Strafwurf für die Hausherren entschieden. Wieder war aber HBW-Keeper Simon Sejr zur Stelle und verhinderte den Ausgleich. In der Unterzahl schafften es die Balinger allerdings nicht, das gegnerische Abwehrbollwerk nochmals zu knacken und so war es am Ende eine logische Folge, dass die HSG den Ausgleich schaffte. Allerdings hatten die Gallier noch einmal Ballbesitz und in diesem letzten Angriff hat es sich gezeigt, wie wichtig es war, das Filip Vistorop rechtzeitig wieder fit geworden ist. Mit einem sehenswerten Solo umkurvte er die offensive Abwehr der Hausherren, tankte sich durch bis zum Wurfkreis und traf zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff ins Nordhorner Tor, zum vielumjubelten Siegtreffer für die Balinger.

Die Mannschaften

HSG Nordhorn-Lingen: Bart Ravensbergen, Björn Buhrmester (TW); Samuel Lindberg 2, Joscha Ritterbach 2/2, Tarek Marschall 4, Markus Stegefelt 7/1, Alexander Terwolbeck, Luca de Boer, Lucas Firnhaber 1, Lasse Seidel 1, Nebojsa Simovic, Julian Possehl 1, Johannes Wasielewski 5, Georg Pöhle 7/1, Dominik Kalafut;

HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr, Mario Ruminsky (TW); Filip Vistorop 4, Elias Huber, Jens Schöngarth 8, Daniel Ingason 2, Oddur Gretarsson 6/5, Felix Danner, Kristian Beciri, Tim Hildenbrand, Jona Schoch 2, Lukas Saueressig 1, Patrick Volz, Tobias Heinzelmann 4, Moritz Strosack 4;

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