Spielbericht von Joachim Hausmann

Jung-Gallier mit grandiosem Jahresabschluss

Der Trainer hatte es gefordert – seine Mannschaft hat geliefert. Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II konnte sein Heimspiel gegen VfL Waiblingen mit 42:38 (20:19) gewinnen. Dabei war insbesondere die erste Halbzeit eine Demonstration des Tempospiels und der Spielfreude. Der zweite Durchgang dürfte dann ein paar Sorgenfalten auf der Stirn des HBW-Coachs hinterlassen haben.

Halbzeit eins war definitiv ganz nach dem Geschmack von Trainer Micha Thiemann. Seine junge Mannschaft brannte ein wahres Offensivfeuerwerk ab. Mit einem bärenstarken Keeper Teo Mestrovic im Rücken rührte die Abwehr Beton an und kam über schnelle Gegenstöße zu vielen einfachen Toren. Da fiel der verletzungsbedingte Ausfall von Rückraum-Shooter Till Wente, er hatte sich beim Spiel in München das Kreuzband gerissen und wird für den Rest der Saison ausfallen, gar nicht so sehr ins Gewicht.

An dieser Stelle: Gute Besserung, Till!

Seine Mitspieler ließen es dafür umso mehr krachen, nach fünf Minuten hieß es 5:0 durch Mischa Locher, der auch nach knapp 10 Minuten das 10:3 markierte. Und es ging weiter im Turbogang, bei den Gästen konnte in dieser Phase nur Kreisläufer Jan Hellerich dagegenhalten, er war auch mit 10 Treffern erfolgreichster Schütze seines Teams. Bei den Jung-Galliern zog Mika Schüler geschickt die Fäden, im Rückraum brillierten Lars Bänsch und der achtfache Torschütze Danil Dyatlov. So war nach 28 Minuten beim 23:13 von Rechtsaußen Felix Eisele der Vorsprung erstmals auf 10 Tore angewachsen. Die Gäste konnten noch verkürzen und mit 23:14 ging es in die Kabinen.

Nach der Pause war es Waiblingens Routinier Alexej Prasolov, der den ersten Treffer markierte. An eine mögliche Wende verschwendete da noch niemand einen Gedanken. Vielmehr hatten die Jung-Gallier immer eine passende Antwort parat, jetzt war es vermehrt Tim Hildenbrand, der von außen netzte. So hielt der HBW II die Waiblinger „Tigers“ zunächst auf Distanz. Bis Mitte der zweiten Hälfte betrug der Vorsprung immer zwischen sieben und acht Toren. Auch eine dreifache Unterzahl überstanden die Jung-Gallier: Als Teo Mestrovic wegen eines Wechselfehlers auf die Bank musste, parierte Nikolas Hajdu glänzend einen freien Wurf. Doch dann wendete sich das Blatt – konnte Lars Bänsch zunächst noch auf 33:25 stellen, robbten sich die Gäste in der Folge Tor um Tor heran. Die Balinger Deckung stand nicht mehr so konsequent wie zu Beginn, und vorne häuften sich die Fehlwürfe und technischen Fehler. So war Waiblingen zehn Minuten vor Schluss beim 37:34 plötzlich wieder auf drei Tore herangekommen. Trainer Thiemann nahm eine Auszeit und sein Team kam zurück. Felix Eisele und Lars Bänsch trafen und mit Dennis Fuoß‘ Siebenmeter zum 40:35 war wieder Ruhe ins Spiel eingekehrt. Diesen Vorsprung brachten die Jung-Gallier dann sicher ins Ziel – sehr zur Beruhigung der Nerven ihres Trainers: „In der ersten Halbzeit haben wir genau das umgesetzt, was ich mir erhofft hatte. Nach der Pause war ich mit der Abwehr gar nicht zufrieden. Wir haben den Kreis überhaupt nicht in den Griff bekommen. Da waren wir deutlich zu passiv. Aber wir haben uns die Punkte geholt, haben Anschluss ans Mittelfeld und können zuversichtlich in die Rückrunde gehen.“

Spielfilm: 5:0, 13:6, 18:10, 23:14 – 28:19, 33:25, 37:34, 42:38

HBW Balingen-Weilstetten II: Mestrovic, Hajdu; Fuoß (4/2), Schüler (6), Wagner (1), Eisele (4), Dück (2), Bänsch (4), Hildenbrand (8/2), Locher (4), Mann (1), Oesterle, Dyatlov (8).

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