Jung-Gallier verlieren deutlich auf den Fildern

Noch am vergangenen Wochenende hatte Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II im Derby den favorisierten VfL Pfullingen niederringen können. Nun folgte bei den „MadDogs“ des TSV Neuhausen/Filder die Rückkehr auf den harten Boden der Tatsachen. Zu viele Gelegenheiten ließen die Jung-Gallier in Serie aus. Am Ende stand ein überdeutliches 35:28 (19:14) für die Gastgeber.

Vor Spielbeginn stand das überraschende Wiedersehen mit dem Ur-Gallier Christoph Foth, den Neuhausen als Reaktion auf die Verletzungsmisere bis Jahresende nachverpflichtet hat. Er beweis als Abwehrchef sofort, dass er es nach wie vor kann. Seine früheren Mitspieler bissen sich im gebundenen Angriff immer wieder die Zähne am Mittelblock aus und nahmen sich dann schlecht vorbereitete Würfe. Hinzu kam, dass eine Grippewelle den HBW II fast über Nacht heimgesucht hatte. Dennis Fuoß musste ganz passen und für Rückraum-Shooter Till Wente waren nur sporadische Einsatzzeiten möglich. So kämpften beide Teams mit den besonderen Umständen und schnell stellte sich heraus, dass die Gastgeber damit besser zurechtkamen. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase nutzte der TSV die Fehler der Gäste zunehmend besser und konnte sich absetzen. Christoph Foth markierte nach 17 Minuten das 12:7. Doch die Jung-Gallier ließen sich nicht abschütteln. Tim Hildenbrand gelang per Strafwurf vier Minuten vor der Pause das 15:13. Es folgten aber erneut einfache Fehler, die die „MadDogs“ eiskalt bestraften und so ginge es mit 19:14 in die Kabinen gingen.

Auch im zweiten Durchgang sah es zunächst so aus, als könnten die Gastgeber das Spiel locker nach Hause bringen. Doch nach Hannes Grundlers 21:16 kamen die Jung-Gallier erneut zurück. Ein 4:0-Lauf von je zweimal Tim Hildenbrand und Silas Wagner ließ beim Balinger Anhang Hoffnung aufkeimen. Allerdings gelang zu keinem Zeitpunkt den Spielstand auszugleichen. Immer wieder war Endstation bei Keeper Niklas Prauß, der nach dem Spieler als „Man oft he Match“ ausgezeichnet wurde und die HBW-Angreifer reihenweise zur Verzweiflung brachte. Dennoch blieb es spannend und eng. Hätten die Jung-Gallier nicht fünf ihrer neun Siebenmeter verworfen – wer weiß, was möglich gewesen wäre? So blieb man bis zum 28:27 dran, dann schien das Pulver verschossen: Während für den HBW II nur noch der starke Linksaußen Mischa Locher erfolgreich war, netzten die Gastgeber weitere sieben Mal, so dass es am Ende mit 35:28 unverdient deutlich wurde.

HBW-Coach Micha Thiemann war bedient: „Das ist tatsächlich ziemlich ernüchternd, ich hatte gehofft, dass wir den Schwung aus der letzten Woche mitnehmen können. Aber wir machen zu viele Fehler, das zieht sich durch das ganze Spiel. Wir haben zu selten gezeigt, was wir wirklich können.“ Er blickt aber auch nach vorne: „Ich habe volles Vertrauen in meine Jungs, dass wir bald unser Potenzial auf die Platte bringen, am besten gleich am nächsten Sonntag gegen Kornwestheim.“

Spielfilm: 5:3, 12:7, 15:13, 19:14 – 21:16, 23:22, 28:27, 35:28.

HBW Balingen-Weilstetten II: Mestrovic, Hajdu; Fuoß, Schüler (1/1), Bitzer (3), Wagner (4), Eisele, Dück, Bänsch (2), Hildenbrand (7/3), Locher (6), Wente (3), Mann (2), Oesterle, Dyatlov.