Spielbericht von Joachim Hausmann

Sieg der Moral und des Willens

Ein Wechselbad der Gefühle hatte Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II hinter sich, als nach dem finalen Siegtreffer von Elias Fügel alle Dämme brachen. Hart umkämpft war der 27:28 (15:14)-Auswärtssieg bei Aufsteiger HT München. Zwischendurch sah es auch für kurze Zeit ganz anders aus.

Mit drei Toren lagen die Schützlinge von Micha Thiemann zurück, als die Hallenuhr noch fünf verbleibende Minuten anzeigte. Mit einer Auszeit versuchte der Trainer noch einmal, seiner jungen Mannschaft den Weg zu weisen. In der Schlussphase sah es so aus, als wäre das Momentum bei München. Thiemanns Maßnahmen trugen Früchte, Teo Mestrovic ließ keinen Ball mehr passieren und vorne sorgten Bastian Oesterle, Mika Schüler und der zwölffache Torschütze Elias Fügel für den entscheidenden 3:0-Lauf zum Sieg.

Bis dahin hatten die Zuschauer in Unterhaching ein enges und umkämpftes Spiel gesehen. Keine Mannschaft konnte sich absetzen, höher als zwei Tore betrug auf keiner Seite die Führung. Das lag aber auch am Chancenwucher und der Fehlerquote des HBW II. „Gefühlt waren wir schon die spielerisch bessere Mannschaft. Aber das hat sich nicht auf das Ergebnis ausgewirkt, mit knapp 20 Fehlwürfen haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht“, hatte Thiemann Anlass zur Kritik. So ging es mit einer knappen Führung für die Oberbayern in die Halbzeit.

Nach Wiederanpfiff änderte sich wenig auf der Platte. Die Kontrahenten schenkten sich nichts, es blieb ein Abnutzungskampf. Dann schien sich das Pendel allmählich zugunsten der Gäste zu neigen, ein Doppelschlag von Lars Bänsch führte zum 19:22. Doch durfte man sich nicht zu früh freuen, schnell egalisierten die Münchner Vorstädter zum 23:23 durch Valentin Elmer, und als dieser wenig später das 27:25 erzielte, sah es nach einem möglichen Erfolg der HT aus. Doch es kam anders, ein großartiger Kraftakt der Jung-Gallier brachte die Wende und einen für den HBW-Coach nicht unverdienten Sieg.
Der war hinterher auch deutlich erleichtert und zufrieden: „Das war eine enge und heiße Kiste, bei der letztlich Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben haben. München hat uns mit sehr lang gespielten Angriffen nicht ermöglicht in unseren Spielrhythmus zu kommen.“ Doch dank der finalen Kraftanstrengung und kollektiver Leidenschaft durften die Jung-Gallier am Ende einen wichtigen Auswärtssieg bejubeln.
Am nächsten Sonntag kommt zum letzten Spiel des Jahres noch der zweite Aufsteiger Waiblingen in die SparkassenArena.

Spielfilm: 5:5, 10:8, 12:12, 15:14 – 17:17, 19:21, 24:24, 27:28
HBW Balingen-Weilstetten II: Mestrovic, Hajdu; Fügel (12/2), Fuoß, Schüler (3), Bitzer (2), Wagner (1), Eisele, Dück, Bänsch (5), Locher (1), Wente (1), Oesterle (1), Dyatlov (2).

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