Emotionen pur beim Abschied

Ein zäher Tag - alles rund um die Verabschiedungen

Die Saison ist vorbei. Der HBW Balingen-Weilstetten verabschiedete sich mit einem 29:29-Unentschieden gegen den TBV Lemgo und ist mit 19 Pluspunkten abgestiegen. Noch wird der Blick nach Hamburg gerichtet, die Lizenz für den HSV entscheidet über die Zukunft der Gallier von der Alb. All das war am Samstagabend aber nebensächlich. Mit Worten allein kann nur beschränkt beschrieben werden, was sich nach der vorerst letzten Bundesligapartie in der SparkassenArena abspielte. Keine Frage, der emotionalste Moment war, als Frank „Litty“ Ettwein die Bühne betrat, um sich zu verabschieden. 18 Jahre lang hat er Handball gespielt – für den HBW seitdem es ihn gibt. Es ist nicht nur die Zeit, die den Abschied so schwer macht, sondern seine Persönlichkeit, seine Art mit den Menschen umzugehen und das unglaublich gegensätzliche Auftreten auf und neben der Platte. Die Gallier von der Alb verlieren einen ganz Großen, vielleicht sogar den Größten. Mannschaftskapitän Wolfgang Strobel brachte es auf den Punkt: „Litty Ettwein hat nicht die Tugenden des HBW oder der Gallier von der Alb, sondern der HBW bzw. die Gallier haben die Tugenden und Eigenschaften des Litty Ettwein!“

Ettwein gehört zum Verein und der Verein gehört zu Ettwein. Ein Beispiel dafür? Das zeigt die Geschichte um die Entstehung des HBW-Logos. Wer könnte für die Handballer-Silhouette im Vereinsemblem Modell gestanden haben? Klar, da kommt nur einer in Frage! Kein Wunder, dass die Verabschiedung nicht einfach war. „Das ist ein zäher Tag für mich“, sagte Ettwein gerührt und doch lächelnd, als er die Bühne betrat. Es war ein zäher Tag – für ihn und alle anderen aber auch. Selbstverständlich war die Ernennung zum zweiten Ehrengallier durch die Vereinsverantwortlichen Bernd Karrer und Arne Stumpp. Ettwein sollte an diesem Abend aber nicht der einzige neue Ehrengallier sein. Auch Dieter Jenter, das Urgestein aus Weilstetten, der 60 Jahre lang seiner Sportart dem Handball diente, wurde in die vereinseigene „Hall of Fame“ aufgenommen. Für den TV Weilstetten zog er bereits die Fäden im Hintergrund und seine Vision vom Spitzenhandball in Balingen und Weilstetten war der Ursprung des HBW. Ohne Dieter Jenter gäbe es keine Gallier von der Alb. Nicht umsonst sangen die Spieler oft ein ganz bestimmtes Lied, wie Martin Strobel in der Videobotschaft verriet: „Wir sind die Kinder, wir sind die Kinder, wir sind die Kinder von Dieter Jenter!“

Alle Verabschiedungen an diesem Abend waren schmerzhaft. Bastian Rutschmann bewies vier Monate lang seine Qualitäten für den Verein so gut, dass man ihn nur ungern zu den Rhein-Neckar Löwen weiterziehen lässt. Der sympathische Schweizer Manuel Liniger wird sportlich und menschlich eine große Lücke hinterlassen. Florian Billek war bereits nach seiner ersten Saison der Publikumsliebling. Er wird von den HBW-Fans ganz besonders vermisst werden. Nationalspieler Kai Häfner machte als Gallier einen Riesenschritt und entwickelte sich zu einem der Toplinkshänder in Deutschland. Daniel Wessig trat als Abwehrchef in die Fußstapfen von Daniel Sauer und füllte sie aus und Roland Schlinger war vier Jahre lang als Ösi-Bomber für die Schwaben am Werk. Wolfgang Strobel verriet von Jedem noch das eine oder andere Geheimnis, was vom Publikum wohlwollend aufgenommen wurde. Es wurde viel gelacht und ein wenig geweint – eine kleine Achterbahnfahrt der Gefühle! Ein zäher Tag eben…

Da Worte allein wie bereits erwähnt nicht ausreichend sind, kommen nachfolgend von unserem Medienpartner für Bewegtbild spontv (www.spontv.de) noch ein Videobeitrag und von unserem Fotografen Paul Bossenmeier (www.bossenmaier.de) eine Fotostrecke. Viel Spaß und an alle Verabschiedeten: Auf Wiedersehen!   

 

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