Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Die Gallier machen es auch gegen Dormagen spannend

Eines muss man den Galliern lassen: Krimi können sie! Das Spiel gegen den TSV Bayer Dormagen war wieder bis zum Schluss eine ganz enge Kiste und hätte auch anders ausgehen können. Mit 27:24 (16:15) bleiben die Punkte aber in Balingen und die Gallier im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen.

„Ich kann gar nicht sagen warum, aber ich hatte vor dem Spiel kein gutes Gefühl“, musste HBW-Coach Jens Bürkle nach dem Spiel erst einmal kräftig durchpusten. Die Mannschaft seines ehemaligen Co-Trainers Matthias „Matti“ Flohr hatte zuvor den Galliern alles abverlangt und bis in die Schlussphase dagegengehalten. In der sogenannten Crunchtime stand die Partie auf des Messers Schneide. Nach dem 24:24-Ausgleich von Dormagen in der 58. Spielminute und einer Zwei-Minuten-Strafe gegen den bis dahin gefährlichsten Angreifer der Gallier, Daniel Ingason, der zusammen mit Kapitän Felix Danner auch in der Abwehr der Fels in der Brandung war, schien das Pendel in Richtung Dormagen auszuschlagen. In Unterzahl übernahm aber zwei Mal Jona Schoch im Angriff die Verantwortung und erzielte die Treffer 25 und 26 für die Gallier und hinten nagelte Simon Sejr seinen Kasten zu. Mit zwei überragenden Paraden rettete der Däne seiner Mannschaft den Sieg, der am Ende mit 27:24 sogar noch etwas zu hoch ausfiel.

Von Anfang an entwickelte sich vor etwas mehr als 1800 Zuschauern in der Balinger SparkassenArena ein offener Schlagabtausch mit leichten Vorteilen für die Hausherren. Bis zum 9:9 in der 18. Spielminute war die Partie völlig offen. Die Gallier lagen bis dahin meist mit ein oder zwei Toren in Front und die Gäste aus Dormagen zogen immer wieder nach. Zwischen der 19. und 26. Minute hatte man das Gefühl, dass die Hausherren das Spiel unter Kontrolle bringen. Ein Dreierpack von Kapitän Felix Danner schien das Spiel der Gallier in ein ruhigeres Fahrwasser zu bringen, zumal Daniel Ingason und Patrick Volz den Vorsprung bis auf 15:11 ausbauten. „Danach wurden wir einfach etwas zu hektisch und geben den Vorsprung zu schnell wieder her“, haderte Bürkle in der Spielanalyse nach dem Schlusspfiff mit den Entscheidungen seiner Jungs, die es gerade noch schafften, einen Treffer Vorsprung in die Pause zu retten.

Direkt mit dem Wiederbeginn der zweiten Hälfte hatten die Gallier erneut die Möglichkeit, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Daniel Ingason traf zum 17:15 und Dormagen kassierte dazu noch eine Zeitstrafe. In der Überzahl gelang dem HBW aber so gut wie gar nichts. Ganz im Gegenteil: Mit einem Spieler weniger auf der Platte erzielte Dormagen den Ausgleich und von da an war der Verlauf der zweiten Halbzeit der ersten Hälfte sehr ähnlich. Die Gallier legten immer wieder einen, vielleicht auch mal zwei Treffer vor, aber die Dormagener „Wiesel“ zogen jedes Mal nach und ließen sich nie abschütteln. In den letzten zehn Minuten kamen auch noch ein paar unglückliche Entscheidungen der beiden Unparteiischen hinzu, aber alles in allem waren es immer wieder unnötige Fehler, die eine vorzeitige Spielentscheidung verhinderten.

Gästetrainer Matthias Flohr zum Spiel seiner Mannschaft:

„Ich bin auf die Leistung meiner Jungs über 60 Minuten gesehen sehr stolz. In den letzten drei Minuten stellen wir uns allerdings nicht clever an und das ist das, was ein bisschen wehmütig mitschwingt.“

HBW-Trainer Jens Bürkle nach dem Schlusspfiff:

„Heute haben wir das Spiel unnötig eng gemacht. Wir sind nie so richtig reingekommen und es blieb immer eng. Dormagen hat sich richtig reingebissen. Ich hätte es heute gerne etwas souveräner gehabt, aber ich bin natürlich mit der Endphase wieder sehr zufrieden, in der wir die Ruhe und die Stärke hatten, die wichtigen Bälle reinzuwerfen.“

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr Jensen, Mario Ruminsky (TW); Filip Vistorop 2, Elias Huber, Daniel Ingason 8, Guilherme Linhares de Souza, Oddur Gretarsson 4/3, Felix Danner 4, Silas Wagner, Tim Hildenbrand, Jona Schoch 4, Mika Schüler, Lukas Pawelka, Patrick Volz 2/1, Moritz Strosack 3;

TSV Bayer Dormagen: Martin Juzbasic, Christian Ole Simonsen (TW); Joshua Reuland 3/1, Andre Meuser 3, Alexander Senden, Artur Karvatski, Jaka Zurga, Lucas Rehfus 7, Ian Hüter 3, Jan Reimer 3/1, Mislav Grgic 2, Jakub Sterba 1, Jan-Christian Schmidt, Seesing Aron 2, Soeren Steinhaus;

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