Spielbericht des HBW-Pressedienstes

HBW hat den Sack nicht zugemacht und muss sich mit Remis begnügen

Als die beiden Unparteiischen Christoph Immel und Ronald Klein das Spiel zwischen dem HBW Balingen-Weilstetten und dem Aufsteiger TSV GWD Minden am Sonntagnachmittag in der Balinger SparkassenArena beendeten, war die Enttäuschung auf Seiten der Hausherren riesig. Sie hatten sich so viel vorgenommen und mussten sich am Ende mit einem 23:23 (12:12) begnügen. Mehrmals hatte sie in der intensiv geführten Partie die Möglichkeit den Sack zur ihren Gunsten zuzumachen, aber die Gäste konnten sich immer wieder befreien. Während Minden nach dem Spiel auf dem Parkett den Punktgewinn feierte, sah man bei den Gallier von der Alb nur hängende Köpfe. Jedem war klar, dass es nach dem Punktverlust und den anstehenden Auswärtsspielen in Göppingen, Berlin und Kiel ganz, ganz schwer werden dürfte, den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze nicht schon frühzeitig aus den Augen zu verlieren.

Direkt nach dem ersten Heimspiel gegen die HSG Wetzlar richtete sich das Augenmerk voll und gang auf die Partie gegen Minden. Die Mannschaft arbeitete die ganze Woche hochkonzentriert und so gingen die Gallier von der Alb auch ins Spiel. Ohne großes Vorgeplänkel nahmen die Hausherren das Geschehen in die Hand und Kapitän Martin Strobel wies mit seinen zwei Krachern zum 1:0 und zum 3:2 den Weg. Nach einem verworfenen Siebenmeter und zwei gehaltenen Bällen von Torhüter Peter Johannesson war es erneut der Europameister, der die Kugel zum 6:3 in die Mindener Maschen schweißte. Alles schien in die richtige Richtung zu laufen, zumal die Gäste kurz darauf in Unterzahl gerieten.

Die Möglichkeit sich einen größeren Vorsprung zu erarbeiten, wirkte allerdings wie Sand im Getriebe. Einfache Ballverluste, weiter geschobene Verantwortung und halbherzige Aktionen luden Minden geradezu ein, in Unterzahl den Vorsprung der Hausherren zu egalisieren. Kaum wieder vollzählig wurde der nächste Mindener für zwei Minuten auf die Bank geschickt und wieder konnte der HBW die Überzahl nicht nutzen – ganz im Gegenteil! Die Gallier von der Alb gerieten zum ersten Mal in Rückstand und die Anfangs ausgestrahlte Sicherheit und Souveränität war wie weg geblasen. Minden hatte Oberwasser. Allerdings gelang es auch dem Aufsteiger nicht, die entscheidenden Nadelstiche zu setzen und so blieb das Kellerderby völlig offen. Mit 12:12 ging es schließlich in die Kabinen.

Die zweite Hälfte begannen die Schwaben mit Tomáš Mrkva zwischen den Pfosten und die Entscheidung von Trainer Rúnar Sigtryggsson war goldrichtig. Der Tscheche konnte ein paar ganz entscheidende Bälle abwehren und hatte großen Anteil daran, dass sich die Hausherren nach dem 16:16-Ausgleich Mitte der zweiten Hälfte auf 18:16 absetzen konnten. Aber ein Fehlwurf seiner Angreifer und ein technischer Fehler sorgten dafür, dass die Gäste innerhalb von nicht einmal zwei Minuten erneut den Ausgleich erzielten. Kurz nach dem 18:18 wurde von den beiden Unparteiischen erneut ein Mindener für zwei Minuten auf die Bank geschickt. Er hatte Martin Strobel mehr als unsanft aus der Luft geholt und war mit der Zeitstrafe noch gut bedient. Dieses Mal nutzten die Hausherren allerdings die zahlenmäßige Überlegenheit und konnten sich bis zur 51. Spielminute erneut auf 20:18 absetzen.

Aber wie schon einige Male zuvor war es scheinbar die Führung, die die Gallier von der Alb verunsicherten. Sie kassierten erneut zwei schnelle Gegentore und nach nicht einmal zwei Minuten stand es schon wieder remis. Damit aber nicht genug. Sascha Ilitsch verfehlte mit einem Hüftwurf das Mindener Tor und im Gegenzug ging die Gäste mit 20:21 in Führung. Den nächsten Wurf von Ilitsch fischte sich der ehemalige HBW-Keeper Gerrie Ejlers und seiner Parade folgte das 20:22.

Gäste Trainer Frank Carsten hatte zwischenzeitlich seine Abwehr umgestellt und versuchte Martin Strobel aus dem Spiel zu nehmen. Seine Maßnahme war bis dahin von Erfolg gekrönt, aber Strobels Schatten konnte trotzdem nicht verhindern, dass dieser zum 21:22 verkürzen konnte. Im nächsten Angriff der Gäste war wieder mal bei Torhüter Mrkva Endstation und Markus Stegefelt, der gegen Minden in einigen Aktionen sein Potential angedeutet hatte, nagelte die Kugel zum 22:22 in die Maschen.

Minden bekam zwei Minuten vor dem Schlusspfiff einen Strafwurf zugesprochen. Zwei hatten sie bis dahin schon verworfen und auch mit dem dritten scheiterte Sjöstrand an Torhüter Mrkva. Als der junge Schwede auch mit dem Nachwurf scheiterte und Yves Kunkel im Gegenzug zum 23:22 traf, stand die SparkassenArena Kopf. Allerdings hatten die Gäste noch 59 Sekunden Zeit, den Ausgleich zu erzielen. Die nutzten sie und mit dem 7. Feldspieler gelang ihnen neun Sekunden vor dem Schlusspfiff der Ausgleich, den sie feierten wie einen Sieg.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Tomas Mrkva, Peter Johannesson (TW); Pascal Hens, Christoph Foth 1, Matthias Flohr, Jannik Hausmann 1, Lars Friedrich 2, Tim Nothdurft 2, Martin Strobel 6, Yves Kunkel 6, Julian Krieg 1, Markus Stegefelt 3, Sascha Ilitsch 1, Davor Dominikovic;
TSV GWD Minden; Gerrie Eijlers, Kim Sonne-Hansen (TW); Moritz Schäpsmeier 3, Miladin Kozlina, Helge Freiman 4, Charlie Sjöstrand 2, Christoffer Rambo 6, Sören Suedmeier 1, Joakim Larsson 1, Magnus Jernemyr, Marian Michalczik 2, Aleksandar Svitlica 4, Dalibor Doder;

Zeitstrafen

HBW 2, GWD 5;

Strafwürfe

HBW 2/2, GWD 3/0;

Nächstes Spiel

FrischAuf Göppingen – HBW Balingen-Weilstetten, Mittwoch, 21. September, 20:15 Uhr, EWS-Arena in Göppingen.

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