Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Zum Abschied ein 29:29-Unentschieden gegen Lemgo

In seinem letzten Heimspiel der Saison verabschiedet sich der HBW Balingen-Weilstetten mit einem 29:29-Unentschieden (15:12) gegen den TBV Lemgo aus der Bundesliga. Die Partie war in der ersten Hälfte überwiegend ausgeglichen. Erst nachdem Bastian Rutschmann das Tor der Gallier von der Alb hütete, gelang es den Hausherren sich auf vier Tore abzusetzen. Dem TBV gelang vor dem Seitenwechsel noch der Anschlusstreffer zum 15:12. In Hälfte Zwei sah es lange danach aus, dass der HBW sein letztes Heimspiel gewinnen sollte. Zum Ende der Partie kämpfte sich Lemgo aber immer mehr heran. Die letzten Minuten waren ein offener Schlagabtausch, den keiner der beiden Teams für sich entscheiden konnte. Insgesamt stand das Spiel im Zeichen des Abschieds: Bereits vor der Partie wurde Florian Kehrmann vom Balinger Publikum verabschiedet. Der HBW selbst absolvierte sein vorerst letztes Bundesliga-Spiel, da nach dem Sieg des Bergischen HC am Mittwochabend in Berlin feststand, dass die Schwaben sportlich abgestiegen sind. Ein letzter Hoffnungsfunken bleibt dem HBW, da die Entscheidung bezüglich der Lizenzvergabe HSV Handball noch offen ist.

Das erste Tor des Spiel erzielte Jannik Hausmann für die Hausherren. Nach einem herrlichen Anspiel von Benedikt Brielmeier überwand Hausmann Torhüter Thomas Bauer vom TBV. Die Co-Produktion der beiden Jung-Gallier – beide spielen eigentlich im Perspektivkader in der 3. Liga Süd – machte deutlich, wie lang die Verletztenliste bei den Galliern von der Alb ist: Roland Schlinger, Florian Billek, Frank Ettwein, Fabian Böhm, Manuel Liniger und Kai Häfner sitzen allesamt auf der Tribüne. Das machte in den Anfangsminuten aber überhaupt nichts. Brielmeier legte zum 2:1 vor und Hausmann markierte nach vier Minuten den 3:2-Führungstreffer. Am Spielverlauf änderte sich bis zur elften Minute nichts. Der HBW legte mit einem Tor vor und Lemgo zog nach. Dabei machten vor allem die zwei Youngsters eine richtig, richtig gute Figur. Hausmann spielt einen Kempa-Pass auf den eingelaufenen Brielmeier und der feuert den Ball ins Dreieck zum 7:6. Als kurz darauf Nikolas Katsigiannis mit einer Glanztat den erneuten Ausgleich vereitelte, verwandelte Hausmann nach herausgeholtem Siebenmeter sicher von der Linie zur ersten Zwei-Tore-Führung. Daraufhin nahm Niels Pfannenschmidt die erste Auszeit der Partie.

Danach kamen die Gäste besser in Fahrt und glichen in der 17. Minute zum 8:8 aus. Die Gallier legten zwar noch einmal vor, nach einer weiteren Fahrkarte im Angriff ging der TBV durch Finn Lemke mit dem Treffer zum 9:10 erstmals in Führung. Das Spiel des HBW erlitt daraufhin einen Bruch. Im Angriff wollte der Ball nicht mehr im gegnerischen Netz zappeln und hinten bekam die Katze im Tor keine Hand mehr ans Spielgerät. Markus Gaugisch setzte daraufhin auf Bastian Rutschmann, der postwendend seine erste Parade zeigte und den 10:11-Anschlusstreffer von Christoph Foth ermöglichte. Dieser erzielte nur weniger Sekunden später per Tempogegenstoß den Ausgleich. Mehr noch: Rutschmann hielt erneut und schickte Christian Wahl – ebenfalls von den Jung-Galliern – der den HBW wieder in Führung brachte. Rutschmann fand sich prächtig ins Spiel ein und zeigte eine Glanztat nach der anderen. Seine Vorderleute bedankten sich und erspielten sich zwei Minuten vor der Halbzeitsirene den 14:11-Zwischenstand. Pfannenschmidt nahm bereits seine zweite Auszeit, aber auch das nutzte nichts. Dragan Tubic netzte zur Vier-Tore-Führung für die Gallier ein. Lemgo gelang aber noch der 15:12-Halbzeitstand.

Auch im zweiten Durchgang gelang dem HBW das erste Tor. Es war deutlich zu erkennen, dass die Gastgeber ihr letztes Spiel vor eigenem Publikum unbedingt gewinnen wollten. Sascha Ilitsch baute die Führung in der 36. Minute auf 18:13 aus. Erst als die Hausherren zwei Mal in Folge an Nils Dresrüsse scheiterten verkürzte Rolf Hermann und Kehrmann auf 19:16. HBW-Trainer Markus Gaugisch unterbrach die Aufholjagd der Gäste mit einer Auszeit. Diese zeigte vorerst keine Wirkung. Martin Strobel verlor im Spielaufbau den Ball und Lemgo war bis auf zwei Tore wieder an den Schwaben dran. Daraufhin war es der junge Brielmeier, der mit einem tollen Hüftwurf die Durststrecke beendete und das Publikum in der Balinger SparkassenArena zum Jubeln brachte. Lemgo ließ aber nicht locker und kämpfte sich weiter heran. Nach 43 Minuten stand es nur noch 20:19. Martin Strobel brachte seine Mannschaft wieder mit zwei Treffer in Front. Es sollte seine letzte Aktion in diesem Spiel sein, denn auch er wurde vom Verletzungspech befallen und humpelte von der Platte.

Diesen Schock mussten die Balinger erstmal verdauen. In der Zwischenzeit gelang dem TBV der 21:21-Ausgleich. Daniel Wessig zeigte daraufhin, dass er es auch im Angriff kann und brachte den Ball per Schlagwurf im Tor der Gäste unter. Eine Art Weckruf, denn nur kurz darauf war es wieder der Nachwuchsspieler, der mit seinem bereits siebten Tor neun Minuten vor Spielende zum 25:23 einnetzte. Kehrmann verkürzte in der 55. Minute nochmals auf 26:25, aber Tubic hatte die passende Antwort parat und stellte wieder eine Zwei-Tore-Führung her. Als Hausmann beim Stand von 27:26 von der Siebenmeterlinie aus scheiterte, hatten die Gäste die Möglichkeit zum Ausgleich, die Hermann auch nutzte. Noch 180 Sekunden, die Partie war völlig offen und Gaugisch zog die grüne Karte. Tubic nahm seine letzten Kräfte zusammen und brachte den HBW noch zwei Mal in Führung. Beide Male glich Lemgo aber aus. Die Gallier hatten 40 Sekunden Zeit um den Ball zum Sieg im Tor der Gäste unterzubringen, blieben aber am Ende an der Abwehr des TBV hängen. So endete das Spiel 29:29 unentschieden.

Die Mannschaften
HBW:
Bastian Rutschmann, Nikolas Katsigiannis; Felix König, Christoph Foth (4), Benedikt Brielmeier (7), Dragan Tubic (6), Wolfgang Strobel (1), Christoph Theuerkauf (1), Daniel Wessig (1), Martin Strobel (3), Sascha Ilitsch (1), Jannik Hausmann (4/2), Christian Wahl (1)

TBV: Thomas Bauer, Nils Dresrüsse; Rickard Lönn (1), Florian Kehrmann (4), Julian Possehl (1), Timm Schneider (6/1), Rolf Hermann (4), Hendrik Pekeler (4), Finn Lemke (2), Benjamin Herth (3), Arnoldus Haenen (2/1), Max Höning, Patrick Zieker (2)

Zeitstrafen: HBW 0 – TBV 1

Siebenmeter: HBW 2/4 – TBV 2/5

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